Bevölkerung besorgt

Japan will AKW Fukushima wieder hochfahren

Ausland
22.12.2025 12:06

Knapp 15 Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima steht Japan vor der Wiederinbetriebnahme des weltgrößten Atomkraftwerks. Sie gilt allerdings als umstritten.

Das Regionalparlament der Präfektur Niigata sprach Gouverneur Hideyo Hanazumi am Montag das Vertrauen aus, der die Pläne im vergangenen Monat befürwortet hatte, und machte damit den Weg für die Wiederaufnahme des Betriebs des Kraftwerks Kashiwazaki-Kariwa frei.

Es war wie 53 andere Atomreaktoren nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im März 2011 stillgelegt worden, die im AKW ‌Fukushima Daiichi zum schwersten Atomunfall seit Tschernobyl geführt hatte.

Nach einem extrem starken Erdbeben im Jahr 2011 und nachfolgendem gewaltigen Tsunami kam es zu ...
Nach einem extrem starken Erdbeben im Jahr 2011 und nachfolgendem gewaltigen Tsunami kam es zu Ausfällen an Sicherheitssystemen und irreparablen Schäden an den Reaktorblöcken 1 bis 4 mit Kernschmelze. Dabei wurden auch radioaktive Stoffe freigesetzt.(Bild: EPA/ABC TV)

Seither hat Japan 14 seiner 33 betriebsbereiten Atomreaktoren wieder in Betrieb genommen, um die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen zu verringern. Das AKW Kashiwazaki-Kariwa ist allerdings das erste des Fukushima-Betreibers Tepco, das wieder hochgefahren wird.

Gegen breiten Widerstand in der Bevölkerung hatte die Atomaufsicht 2017 die Reaktoren 6 und 7 in Kashiwazaki-Kariwa für sicher erklärt. Sie hätten die nach Fukushima verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt. Dem Sender NHK zufolge erwägt Tepco, den ersten von sieben Reaktoren des Kraftwerks am 20. Jänner wieder hochzufahren. Ein Konzernsprecher lehnte eine Stellungnahme zum Zeitplan ab und erklärte lediglich: „Wir sind fest entschlossen, einen solchen Unfall nie wieder zuzulassen.“

Protest vor Parlamentsgebäude
Die Entscheidung zur Wiederinbetriebnahme ist jedoch umstritten. Vor dem Parlamentsgebäude protestierten rund 300 Menschen. Ein Abgeordneter der Opposition sprach von einer „politischen Einigung, die den Willen der Einwohner von Niigata nicht berücksichtigt“. Die Regierung der neuen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi unterstützt die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken. Sie will damit die Energiesicherheit stärken. Tepco drängte seit langer Zeit darauf, eigene Atomreaktoren wieder hochfahren zu dürfen, um die hohen Importkosten für ersatzweise betriebene Wärmekraftwerke zu senken.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt