Für Liza Ulitzka werden es traurige Weihnachten. Ihre Kinder Lilly (8) und Noah (6) sind seit Monaten in Ägypten, vom Vater nicht zurückgebracht. Trotz gerichtlicher Anordnung sieht sich Österreich nicht zuständig. Die Mutter kämpft weiter und bittet um Spenden: „Es geht um österreichische Kinder – und trotzdem sagt der Staat: Wir können nichts tun. Das ist für mich unverständlich“, sagt die Mutter im emotionalen krone.tv-Interview.
Im Sommer durfte der Vater, wie berichtet, die Kinder mit Genehmigung des Bezirksgerichts für drei Wochen nach Kairo mitnehmen. Die Rückkehr war für den 19. Juli festgelegt. Doch statt der Kinder kam ein Anruf. „Er hat gesagt, ich hätte alles verloren“, erinnert sich die Mutter. „Er hat mir Bedingungen gestellt, mich erpresst – und so hat dieser Albtraum begonnen.“
Der Vater tauchte mit den Kindern unter. Später entzog das Gericht ihm die Obsorge und setzte eine weitere Frist – doch da war er längst außer Landes.
Ermittlungen eingestellt
Liza Ulitzka erstattete Anzeige wegen Kindesentzuges. Doch Anfang Dezember dann der Schock: Die Ermittlungen wurden eingestellt. Die Begründung: Es sei eine Auslandstat eines Ausländers. „Man sagt mir, Österreich sei nicht zuständig“, so Ulitzka. „Dabei hat er die Tat von hier aus geplant. Die Kinder sind österreichische Staatsbürger. Wenn Erwachsene im Ausland entführt werden, setzt man alle Hebel in Bewegung – aber bei Kindern offenbar nicht.“ Die zweifache Mutter fragt sich: „Warum gibt es Gerichtsbeschlüsse, wenn sie keine Konsequenzen haben?“
Weihnachten ohne Kinder
Seit Juli hat sie nichts mehr von ihren beiden Kindern gehört, erzählt sie im Talk. Besonders schwer ist es derzeit. „Weihnachten findet für mich nicht statt“, sagt Ulitzka leise. „Ich versuche, die weihnachtliche Stimmung zu umgehen. Ich erledige meine Sachen und gehe nach Hause.“ Obwohl die Familie muslimisch ist, war Weihnachten immer Teil des Lebens: „Es war für die Kinder immer wunderschön. Geschenke, gemeinsame Zeit – all das ist jetzt weg.“
Hoffnung durch Öffentlichkeit
Warum sie an die Medien ging? „Ich will Aufmerksamkeit für dieses Thema“, sagt Ulitzka. „Ich habe andere Mütter kennengelernt – ihre Länder unterstützen sie besser. In Österreich sind wir im Vergleich leider sehr schlecht aufgestellt.“ Diplomatisch sei man bemüht, bestätigt sie. Die Botschaft in Kairo und das Außenamt stehen in Kontakt. Doch juristisch bleibe sie allein.
Spendenaufruf – Kampf geht weiter
Der Kampf um Lilly und Noah bringt Liza Ulitzka auch finanziell an ihre Grenzen. Anwälte in Wien und Kairo, laufende Verfahren und notwendige Reisen nach Ägypten haben bereits rund 16.000 Euro verschlungen. „Ich gebe nicht auf, aber alleine kann ich das nicht mehr stemmen“, sagt die Mutter. Um den Rechtskampf fortsetzen zu können, bittet sie nun um Spenden. Jeder Beitrag soll helfen, ihre Kinder wieder nach Hause zu holen.
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