Eine riesige Skulptur ziert die nächsten Monate die Wiener Votivkirche. Sie muss in 80 Metern Höhe auch heftigen Stürme standhalten – ein echter Kraftakt, der zwei Jahre Vorplanung benötigt hat.
Billi Thanner hat 2021 die viel beachtete Himmelsleiter auf dem Stephansdom geschaffen. Doch die war – technisch gesehen – „Kindergarten“ gegen das neueste Projekt der Künstlerin: ein riesiges, 1500 Kilo schweres Unendlichkeitszeichen, das in 80 Metern Höhe an der Türmen der Votivkirche zu schweben scheint. Ab 16. Dezember wird das Werk mehrere Monate lang hell erleuchten. Das Aluminiumkonstrukt ist mit einem Netz aus 4900 LED-Lampen umzogen.
Zwei Jahre war die Vorlaufzeit, um alle Bewilligungen von Denkmalamt und Gemeinde zu bekommen. Denn das Konstrukt muss auch heftigen Stürme standhalten. Bei Windstärken von 100 km/h schwingt die Skulptur 70 Zentimeter auf und ab, ohne das Gebäude zu beschädigen, erklärt Martin Sieger, Baumeister der Erzdiözese Wien.
Unendlichkeit des Lichts ist nicht primär eine Aufforderung zum Hinsehen, sondern eine Erinnerung an das Licht, das uns verbindet.
Künstlerin Billi Thanner
Dazu wurden eigenen Gerüste in den Türmen errichtet. Stahlträger halten die Schleife. Der Sandstein des Gotteshauses musste nicht angegriffen werden. Die Alu-Konstruktion selbst misst 28 mal sechs Meter und wird bis August 2026 in ein warmweißes Licht getaucht.
„Ich bete jeden Tag, dass die Türme halten“, meint Pfarrer Joseph Farrugia scherzhaft. Davon ist auszugehen. Vor der Installation wurde die Skultur in der Kunsthalle Berndorf vollständig aufgebaut und im Windkanal getestet.
Ich bete jeden Tag, dass die Türme halten

Pfarrer Joseph Farrugia (scherzhaft)
Bild: Martin A. Jöchl
Matthias Maringer (Lichtprojekt Wien) und Klaus Petraschka arbeiteten in dieser Phase eng mit der Künstlerin zusammen, um Materialverhalten, Konstruktion und Lichtwirken bis ins Detail abzustimmen.
Übrigens: Das 250.000 Euro teure Werk wurde rein aus Spenden finanziert. Billi Thanner, die auf ihre Gage verzichtet, konnte auf ein Netzwerk an Freunden, Sammlern, Fachleuten und Unternehmen bauen.
Himmelsleiter nun in Münster
Und die Himmelsleiter auf dem Stephansdom, die vor vier Jahren für Aufsehen sorgte, wo ist die jetzt? Sie ist weitergezogen und nun im Deutschen Münster zu sehen.
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