Die US-Regierung ist nicht nur bestrebt, den Krieg in der Ukraine zu beenden, sondern hat auch einen Friedensplan für das Bürgerkriegsland Sudan vorgelegt. Dort bekämpfen sich die Armee und RSF-Miliz. Die USA versuchen zu vermitteln, Sudans Machthaber hat dem Plan jetzt aber eine deutliche Absage erteilt.
Der Entwurf sei „das schlimmste Papier, das je vorgelegt wurde“, meinte Machthaber und General Abdel Fattah al-Burhan gar. „Wir sind keine Befürworter des Krieges und wir lehnen den Frieden nicht ab, aber niemand kann uns bedrohen oder uns Bedingungen vorschreiben“, meinte er weiter. Ein Waffenstillstand sei nur denkbar, wenn die RSF aus allen Städten abziehe, die sie seit Mai 2023 eingenommen habe. Die Armee sei bestrebt, alle Gebiete in den Regionen Darfur und Kordofan zurückzuerobern und die Miliz des Landes zu verweisen.
Burhan hat sich 2021 mit dem Chef der Miliz Rapid Support Forces (RSF), Mohammed Hamdan Dagalo, im Sudan an die Macht geputscht. Vor zwei Jahren revoltierte die RSF dann mit Zehntausenden Kämpfern gegen ihre Eingliederung in die reguläre Armee. Sie begann mit Angriffen gegen Militär und Zivilpersonen.
Wir sind keine Befürworter des Krieges und wir lehnen den Frieden nicht ab, aber niemand kann uns bedrohen oder uns Bedingungen vorschreiben.
Sudans Machthaber Fattah al-Burhan
Vertreibungen, Vergewaltigungen, Massenmorde
Inzwischen kontrolliert sie etwa die Hälfte des besiedelten Gebiets des Landes und ist für ihre Brutalität gegenüber Zivilistinnen und Zivilisten bekannt. Der Miliz werden unter anderem Massenmorde, Vergewaltigungen und ethnisch motivierte Vertreibungen vorgeworfen. Nach UNO-Angaben wurden seit Ende Oktober ungefähr 40.000 Menschen vertrieben. Auch der sudanesischen Armee werden Kriegsverbrechen vorgeworfen, darunter Bombardements auf zivile Ziele.
Kritik an den Emiraten, Lob für Saudi-Arabien
Die US-Regierung versucht derzeit gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Saudi-Arabien, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zu vermitteln. Die sudanesische Regierung wirft den Emiraten aber vor, die Miliz seit Beginn des Kriegs mit Waffen zu unterstützen. Auch Diplomatinnen und Diplomaten sowie Fachleute der UNO sehen dafür Belege. Die Emirate weisen die Vorwürfe von sich. Anfang November hatte die RSF einer Waffenruhe zugestimmt, der Krieg geht dennoch weiter.
Burhan lobte nun den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman für dessen Bemühungen. Dieser hatte US-Präsident Donald Trump jüngst bei einem Besuch in Washington dazu aufgefordert, den Krieg im Sudan zu beenden. Laut Schätzungen kamen seit April 2023 bis zu 150.000 Menschen ums Leben. Mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht, etwa 26 Millionen im Land sind von Hunger bedroht.
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