Ausbruch des Semeru

Hier rast tödlicher pyroklastischer Strom zu Tal

Ausland
20.11.2025 08:14

Am Mittwochnachmittag ist auf der indonesischen Insel Java der Vulkan Semeru ausgebrochen und hat Asche bis zu zwei Kilometer hoch in den Himmel gespien. Aufnahmen einer Überwachungskamera, zeigen zudem, wie ein tödlicher, sogenannter pyroklastischer Strom vom Berg ins Tal raste (siehe Video oben).

Wie die indonesische Behörde für Vulkanologie mitteilte, hatte der Semeru mehrfach heiße Wolken und Gesteinsmassen ausgestoßen. Pyroklastische Ströme – also Lawinen aus heißem Gas, Lava und Gestein – rasten bis zu sieben Kilometer weit die Hänge des Vulkans hinab. Bei der Eruption am Mittwoch hatte der Semeru eine Gas- und Aschewolke bis zu 13 Kilometer – anfangs war von zwei Kilometern die Rede gewesen – hoch in den Himmel gespuckt. Mehrere Ortschaften nahe dem Berg wurden mit einer dicken Schicht Vulkanasche überzogen.

Tödliche und zerstörerische Kraft
Pyroklastische Ströme sind eine der größten Gefahren bei explosiven Vulkanausbrüchen. Sie entstehen, wenn beim Ausbruch Gestein und Magma zu besonders feiner vulkanischer Asche zerrissen werden. Zusammen mit den austretenden Gasen können sie sich an den Flanken eines Vulkans mit bis zu 700 km/h talwärts bewegen. Dabei zerstören sie alles, was sich ihnen in den Weg stellt.

Vom Semeru wälzte sich ein tödlicher pyroklastischer Strom (Bild) zu Tal.
Vom Semeru wälzte sich ein tödlicher pyroklastischer Strom (Bild) zu Tal.(Bild: kameraOne (Screenshot))

Pyroklastische Ströme, in deren Innerem Temperaturen von 300 bis 700 Grad Celsius herrschen, waren beim großen Ausbruch des Vesuvs in Italien im Jahr 79 nach Christus auch für die totale Zerstörung der antiken Städte Pompeji, Herculaneum, Opolontis und Stabia verantwortlich.

Hunderte Menschen in Notunterkünften
Mehr als 900 Einwohner von am stärksten gefährdeten Dörfer im Bezirk Lumajang hätten die Nacht auf Donnerstag in staatliche Notunterkünften in Schulen, Moscheen und Gemeindesälen verbracht, sagte ein Sprecher der nationalen Katastrophen­schutzbehörde.

Knapp 190 Menschen wurden zudem direkt von dem Vulkan gerettet. Es handelte sich vor allem um Wanderer, die auf einem Campingplatz festsaßen, heißt es. Angaben der Geologie-Behörde zufolge ist die vulkanische Aktivität mittlerweile zurückgegangen, der Semeru sei aber weiter aktiv, heißt es.

Sperrgebiet um den Krater eingerichtet
Da die Gefahr von pyroklastischen Strömen am Semeru laut Angaben der Vulkanologie-Behörde des Landes hoch ist, verhängten die indonesischen Behörden eine absolute Sperrzone von mehreren Kilometern rund um den Krater des Feuerberges.

Vulkan ist der höchste Berg auf Java
Mit 3676 Metern ist der Mount Semeru der höchste Berg auf Java. Er liegt im Osten der Insel, im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru, der bei Touristen für Krater-Touren sehr beliebt ist. Der Vulkan, einer von knapp 130 aktiven Feuerbergen des Inselstaates Indonesien, der auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde liegt.

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