Mordverdacht

Klinik Favoriten: Jetzt wird zweiter Fall geprüft

Wien
11.11.2025 15:13

Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine ehemalige Pflegerin der Klinik Favoriten wegen Mordes. Es soll zu einer tödlichen Überdosis von Schmerz- und Beruhigungsmittel bei einer Krebspatientin gekommen sein. Noch stehen die Ermittlungen am Anfang. Doch nicht nur dieser Fall beschäftigt die Behörden und die internen Prüfinstanzen des Spitals.

Wie der Wiener Gesundheitsverbund am Dienstagnachmittag bestätigte, ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien nun auch in einem weiteren Todesfall. Dieser datiert vom Jänner des heurigen Jahres. Auch hier sei es zu einer ähnlichen Situation gekommen, wie im Fall der Krebspatientin, hielt Michael Binder, medizinischer Direktor des WIGEV, im Rahmen einer eilig einberufenen Pressekonferenz fest.

Beschuldigte Pflegerinnen auf freiem Fuß
Vor zehn Tagen habe die Staatsanwaltschaft Wien dazu Dokumente angefordert, sagte Binder. Auch dieser Patient oder die Patientin – genaue Daten wurden nicht bekannt gegeben – wurde ebenfalls in dem Spital palliativ behandelt und war im Jänner 2025 verstorben. Die beschuldigte Pflegerin befindet sich auf freiem Fuß.

Neben der Pflegerin, die der Krebspatientin im Endstadium die Schmerzmittel verabreicht hatte, wird auch gegen jene Mitarbeiterin ermittelt, die gemeinsam mit ihr Dienst versah. Bei dieser Frau handelt es sich um eine erfahrene Pflegerin. Sie soll zumindest für die inhaltlich unzutreffende Medikamenten-Dokumentation mitverantwortlich gewesen sein. An unmittelbaren Tathandlungen dürfte sie jedoch nicht beteiligt gewesen sein.

WIGEV: „Sicherheit der Patienten hat höchste Priorität“
Der WIGEV betont, umgehend reagiert zu haben: „Noch am Folgetag wurden interne Untersuchungen eingeleitet, ein unabhängiger Mediziner mit der objektiven Überprüfung des medizinischen Sachverhalts beauftragt und eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wien übermittelt, um volle Transparenz und eine umfassende Aufklärung sicherzustellen.“

Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten habe höchste Priorität, unterstrich Bernhard Pisecky, Leiter der Rechts- und Compliance-Abteilung des WIGEV. Deshalb seien die beiden Mitarbeiterinnen unverzüglich vom Dienst mit Patienten entbunden worden. Nach Abschluss der internen Ermittlungen wurden die Mitarbeiterinnen gekündigt. Sie hätten mit der unrichtigen Medikamentendokumentation gegen interne Vorschriften verstoßen. Aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens könnten keine weiteren Details bekanntgegeben werden, hieß es.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt