Der italienische Politiker Carlo Calenda hat sich das Dreizack-Wappen der Ukraine auf sein Handgelenk stechen lassen – und löste damit einen diplomatischen Streit mit Russland aus.
Die russische Botschaft in Rom kritisiert den Vorsitzenden der Oppositionspartei Azione und Ex-Industrieminister Calenda, nachdem er die Tätowierung öffentlich gemacht hatte. In einer Mitteilung warf die Botschaft Calenda vor, ein Symbol zu tragen, das mit „Figuren verbunden ist, die mit dem Nazismus und ukrainischem Nationalismus kollaborierten“. Calenda habe sich damit „in die Gemeinschaft der Kollaborateure“ eingereiht, hieß es.
„Und nun haben wir es für immer in uns eingebrannt“, kommentierte der Politiker die Geste in sozialen Netzen:
Calenda weist Vorwürfe zurück
Der 54-jährige Calenda wies die Vorwürfe auf der Plattform X (vormals Twitter) zurück. „Ihr werdet besiegt – wie die Sowjetunion besiegt wurde. Freiheit siegt immer über Tyrannei“, schrieb der Politiker. Der frühere Minister hatte mehrmals seine Unterstützung für die Ukraine und seine Ablehnung des russischen Angriffskriegs betont.
Der „Tryzub“ ist das Nationalwappen der Ukraine. Es zeigt stilisiert einen Dreizack und geht historisch auf das Fürstentum Kiew im 10. Jahrhundert zurück. Der Dreizack steht für Macht, Souveränität und die Einheit des Landes. Die genaue ursprüngliche Bedeutung ist nicht eindeutig geklärt; manche Deutungen sehen darin einen Falken oder die Dreieinigkeit.
Der Streit fällt in eine Phase angespannter Beziehungen zwischen Rom und Moskau. Nachdem sich gegen ein Engagement des russischen Opernsängers Ildar Abdrasakow in Verona Proteste geregt hatten, ist vergangene Woche der Auftritt des Künstlers gestrichen worden. Der russische Bariton wird im kommenden Jänner nicht in Verdis „Don Giovanni“ auftreten, nachdem sich die Stiftung der Arena von Verona gegen ihn ausgesprochen hat, da er als putinnaher Künstler gilt. Davor waren bereits Auftritte des Sängers in Paris, Zürich, Wien, Rom und an wichtigen US-Theatern abgesagt worden.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.