„Nazi-Symbol“

Italien: Ex-Minister erzürnt Russland mit Tattoo

Außenpolitik
10.11.2025 12:39

Der italienische Politiker Carlo Calenda hat sich das Dreizack-Wappen der Ukraine auf sein Handgelenk stechen lassen – und löste damit einen diplomatischen Streit mit Russland aus. 

Die russische Botschaft in Rom kritisiert den Vorsitzenden der Oppositionspartei Azione und Ex-Industrieminister Calenda, nachdem er die Tätowierung öffentlich gemacht hatte.  In einer Mitteilung warf die Botschaft Calenda vor, ein Symbol zu tragen, das mit „Figuren verbunden ist, die mit dem Nazismus und ukrainischem Nationalismus kollaborierten“. Calenda habe sich damit „in die Gemeinschaft der Kollaborateure“ eingereiht, hieß es.

„Und nun haben wir es für immer in uns eingebrannt“, kommentierte der Politiker die Geste in sozialen Netzen:

Calenda weist Vorwürfe zurück
Der 54-jährige Calenda wies die Vorwürfe auf der Plattform X (vormals Twitter) zurück. „Ihr werdet besiegt – wie die Sowjetunion besiegt wurde. Freiheit siegt immer über Tyrannei“, schrieb der Politiker. Der frühere Minister hatte mehrmals seine Unterstützung für die Ukraine und seine Ablehnung des russischen Angriffskriegs betont.

Der „Tryzub“ ist das Nationalwappen der Ukraine. Es zeigt stilisiert einen Dreizack und geht historisch auf das Fürstentum Kiew im 10. Jahrhundert zurück. Der Dreizack steht für Macht, Souveränität und die Einheit des Landes. Die genaue ursprüngliche Bedeutung ist nicht eindeutig geklärt; manche Deutungen sehen darin einen Falken oder die Dreieinigkeit.

Der Streit fällt in eine Phase angespannter Beziehungen zwischen Rom und Moskau. Nachdem sich gegen ein Engagement des russischen Opernsängers Ildar Abdrasakow in Verona Proteste geregt hatten, ist vergangene Woche der Auftritt des Künstlers gestrichen worden. Der russische Bariton wird im kommenden Jänner nicht in Verdis „Don Giovanni“ auftreten, nachdem sich die Stiftung der Arena von Verona gegen ihn ausgesprochen hat, da er als putinnaher Künstler gilt. Davor waren bereits Auftritte des Sängers in Paris, Zürich, Wien, Rom und an wichtigen US-Theatern abgesagt worden.

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