30 Todesfälle, aber nur drei Geburten: In Mühlbach am Hochkönig in Salzburg sind Überalterung und Abwanderung ein großes Problem. Warum der Bürgermeister vielleicht bald selbst bei der Mittagsbetreuung mit anpackt – die „Krone“ war vor Ort.
Wo früher Sahne und Milch in Hülle und Fülle auf der übergossenen Alm am Hochkönig geflossen sind, liegt heute Schnee. Denn der Sage nach haben die Sennerinnen trotz der Unmengen einem armen Wanderer keine Jause angeboten – zur Strafe schuf Gott den Gletscher.
Am Fuße des Hochkönigs, in der Gemeinde Mühlbach, ist man heutzutage deutlich gastfreundlicher – schließlich lebt der Ort vom Tourismus.
Bürgermeister Willibald Bodner (FPÖ) verrät der „Krone“, dass er selbst noch nie am Gipfel des Hochkönigs war. Aber in Hülle und Fülle lebt er im Tal nicht, zumindest wenn er auf die Gemeindefinanzen blickt.
Es war eine zähe Partie, bis endlich das langersehnte Feuerwehrhaus samt Bauhof gebaut werden durfte. „7,4 Millionen Euro kostet es“, sagt Bodner sichtlich stolz. Im kommenden Jahr soll der Bau fertig werden. „2027 ist dann die Bergrettung dran.“
Der fehlende Nachwuchs macht große Sorgen
Danach stünde vielleicht der Kindergarten mit 2,5 Millionen Euro an – nur ist die Gemeinde überaltert. 30 Leute sind in Mühlbach 2024 gestorben, nur drei Kinder dazugekommen. 400 Einwohner in Mühlbach sind schon über 60.
Es sind gar nicht so die Finanzen, die Bodner Sorgen machen, sondern eher der Nachwuchs, sagt er im Gespräch mit der „Krone“. Schließlich lebt das Dorf von seinen Vereinen, die auch Nachwuchs brauchen. Nur liegt Mühlbach etwas abgelegen und ist am öffentlichen Nahverkehr nicht so angebunden, wie sich das Bodner wünschen würde.





Derzeit entsteht in der Gemeinde ein Komplex mit 18 Wohnungen – zwölf für betreutes Wohnen, sechs für junge Leute als Einsteigerwohnungen. Manchmal muss Bodner pragmatische Lösungen finden.
Eine Mitarbeiterin des Altersheims sollte länger arbeiten, um die Mittagsbetreuung für 18 Kinder zu übernehmen: „Ein Riesenaufwand!“ Unterschiedliche Träger, Verbände und die Aufsicht, die alle zustimmen müssen. Im Endeffekt wird er selbst jetzt der Ersatz für die Mitarbeiterin, wenn sie krank ist oder Urlaub macht.
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