„Krone“-Gemeindeserie

In Abtenau geht sich nur der Schulbau aus

Salzburg
07.11.2025 12:00

Abtenau ist flächenmäßig die größte Gemeinde im Tennengau. 180 Straßenkilometer fordern das Budget jährlich. Im Ort fehlen hundert Betten. Dafür wird die Mittelschule gerade gebaut.

Eine Hiobsbotschaft traf den Ortskern von Abtenau: Der „Rote Ochse“, ein Wirtshaus mit 100 Betten, wurde vergangenes Jahr geschlossen. Seither herrscht Stille am Platz vor der Kirche. „Die Betten fehlen uns sehr“, seufzt Hans Schnitzhofer, ÖVP-Bürgermeister der 6500-Seelen-Gemeinde. Dazu kommt erschwerend: Pensionen und Gästehäuser werden immer weniger. „Es kommt niemand nach, die Jüngeren übernehmen die Häuser meistens nicht, sondern melden Eigenbedarf an“, ergänzt Schnitzhofer.

Im Ort hat Abtenau 100 Betten im geschlossenen Roten Ochsen verloren.
Im Ort hat Abtenau 100 Betten im geschlossenen Roten Ochsen verloren.(Bild: Markus Tschepp)

Dabei steht Abtenau touristisch gut da: Die Gäste strömen im Sommer und im Winter in das Dorf. Wer das große Skivergnügen will, kann dies in der Region Dachstein-West machen. Ansonsten steht der Karkogel bereit. Dort wird demnächst ein Schneiteich gebaut. Eine Investition, die den Winterbetrieb angesichts der immer wärmeren und längeren Sommer absichern soll. Die Sommerrodelbahn ist ebenfalls stark nachgefragt.

Hoffnung macht laut Ortschef Hans Schnitzhofer ein neues Projekt.
Hoffnung macht laut Ortschef Hans Schnitzhofer ein neues Projekt.(Bild: Markus Tschepp)

Schnitzhofer: „Wir sind eigentlich von den Gästebetten her die ganze Zeit ausgelastet und bräuchten eben mehr Betten.“ Die Hoffnung gibt der Ex-Landtagsabgeordnete nicht auf. Soweit er wisse, gebe es bereits einen Interessenten. Bis dahin bleibt es aber ruhig im Ortskern.

Ein paar Meter weiter ist es jedoch schon wieder lauter. Dort ziehen Baufirmen bereits den zweiten Stock der Mittelschule auf. 16 Klassen entstehen hier – Gesamtbudget 22 Millionen Euro. Wie geht sich das aus? „Die Schule war uns besonders wichtig, da haben wir viel Energie reingesteckt. Dafür haben wir sonst keine großen Ausgaben oder Projekte geplant“, erklärt Schnitzhofer und ergänzt: „Stimmt so nicht ganz – bei 180 Kilometern Straßennetz ist immer etwas zu machen. Und zwei Brücken sanieren wir auch.“

Mehr geht sich aber dem Ortschef nach eben nicht mehr aus. Zu streng sei der Sparplan, zu eng die Budgetsituation.

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