Das Thermalwasser war schon früher der Game-Changer in Bad Gastein und hat Hochadel und Prominenz in den Pongau geholt. Diese Zeiten sind zwar vorbei, trotzdem sind die heißen Quellen auch heute ein großer Gewinn für den Ort. Jetzt will die Gemeinde Energie aus dem Wasser gewinnen.
Wenn Norbert Ellmauer (ÖVP) von Thermalwasser spricht, dann leuchten seine Augen. Nicht nur, weil der Bürgermeister von Bad Gastein selbst nebenbei einen Kurbetrieb leitet. Hat doch einst das Heilwasser die Gäste in Scharen nach Gastein geführt, stellen sich die Quellen heute auch wieder als goldwert heraus. Der unterirdische Schatz kann nämlich noch ganz anders genutzt werden.
1,5 Millionen Liter heißes Wasser weggeschüttet
Schon jetzt werden viele Straßen und Gehwege mit Thermalwasser unterirdisch gegen Glätte im Winter geheizt.
Aber das reicht Ellmauer nicht: „Wir schütten jeden Tag circa 1,5 Millionen Liter 45 bis 46 Grad warmes Thermalwasser weg“, sagt Ellmauer.
Das ist wirtschaftlich und wird sich rechnen!
Bürgermeister Norbert Ellmauer
Daher plant die Gemeinde nun, aus dem Wasser Energie zu gewinnen. Derzeit ist das Vorhaben in der Projektierungsphase. Zwar wurde die Förderung über den Klimafonds der Bundesregierung abgelehnt, aber nun will die Gemeinde selbst mit einem Energieanbieter umsetzen: „Das ist wirtschaftlich und wird sich rechnen!“
Das heiße Wasser soll durch eine Wärmepumpe geschickt werden und so 100 Grad Fernwärme erreichen. Schon jetzt gibt es ein Fernwärmenetz in Bad Gastein, das rund 75 Prozent der Gästebetten versorgt.
Ein Streber in der Klimabilanz
Das Erdgas, das dafür bislang genutzt wird, soll ersetzt werden. „Dann sind wir auch ein Vorzeigeort, was die Klimabilanz angeht“, sagt Ellmauer.
Passend dazu wird in Gastein am Bahnhof für eine bequemere, klimaneutrale Anreise gearbeitet. Dort staubt es und die Bagger rangieren. Der Gasteiner Bahnhof wird der neue Hauptbahnhof für das Gasteinertal sein.
Im Stundentakt werden München und Wien angebunden. Der Bahnhof an der Tauernstrecke wird barrierefrei und erhält neue Aufzüge.
Nun hofft Ellmauer, dass bei so viel Entwicklung im Ort auch in die zwei Sorgenkinder im Zentrum, das leer stehende Hotel Austria und das verlassene Kongresszentrum, Bewegung kommt.
Optimistisch stimmen ihn die Berliner Hipster, die Urlaub in Bad Gastein machen. Wieder hat es mit dem Klima zu tun: In Berlin sei es ihnen oft zu heiß im Sommer.
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