Trotz Waffenruhe

Israel attackiert Gazastreifen und Libanon: Tote

Außenpolitik
08.11.2025 21:55

Ungeachtet der vereinbarten Waffenruhe im Gazastreifen ist erneut ein Palästinenser durch israelischen Beschuss gestorben. Zudem habe es einen Verletzten gegeben, teilten örtliche Sanitäter am Samstag mit. Israels Militär erklärt, es habe geschossen, nachdem zwei Militante eine vereinbarte Demarkationslinie überquert und sich den Soldaten genähert hätten. Auch bei erneuten israelischen Luftschlägen im Libanon wurden nach libanesischen Angaben mehrere Menschen getötet.

Zwei Brüder auf einer Landstraße beim Berg Hermon im Südosten des Landes starben, als ihr Auto von einem Geschoß getroffen wurde und in Flammen aufging, scheibt die Nachrichtenagentur NNA. Im Süden wurde dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge ein Mann getötet und vier weitere Personen verletzt. Zuvor waren im ebenfalls im Süden gelegenen Bint Jbeil bei einem Angriff auf ein Fahrzeug sieben Menschen verletzt worden.

Die israelische Armee bestätigte, dass sie im Gebiet des Berg Hermon einen Luftangriff durchgeführt habe. Dabei seien zwei Angehörige einer mit der schiitischen Hisbollah verbündeten Miliz getötet worden. Die beiden Männer seien am Waffenschmuggel für die Hisbollah beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Nach israelischer Auffassung verstießen sie gegen das Waffenruheabkommen mit dem Libanon. Zu den anderen Angriffen äußerte sich die Armee nicht.

Ein Bub schiebt einen Rollstuhl durch die Trümmer von Gebäuden.
Ein Bub schiebt einen Rollstuhl durch die Trümmer von Gebäuden.(Bild: AP/Abdel Kareem Hana)

Konflikt verschärft sich wieder
Die Spannungen zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz nahmen zuletzt wieder deutlich zu. Die israelische Armee greift in zunehmendem Maß Gebäude und Fahrzeuge an, die sie mit der vom Iran unterstützten Miliz in Verbindung bringt. Beide Seiten hatten sich vor einem Jahr nach einem monatelangen Krieg auf eine Waffenruhe geeinigt. Israel drängt mit Unterstützung der USA auf eine Entwaffnung der Hisbollah. Die Israelis werfen der Organisation aber vor, heimlich aufzurüsten, und greifen beinahe täglich Ziele im Libanon an.

Israelische Siedler attackierten im Westjordanland Palästinenser
Im Westjordanland griffen am Samstag israelische Siedler eine Gruppe palästinensischer Dorfbewohner, Aktivisten und Journalisten an. Sie hatten sich versammelt, um in der Nähe einer Siedlung im von Israel besetzten Westjordanland Oliven zu ernten, wie Zeugen berichteten. Zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters – eine Journalistin und ihr Sicherheitsberater – gehörten zu den Verletzten des Angriffs, bei dem die Männer mit Stöcken und Knüppeln bewaffnet waren und große Steine warfen. Der Angriff ereignete sich laut Reuters in der Nähe des palästinensischen Dorfes Beita.

Das Gebiet südlich der Stadt Nablus im Westjordanland war in den vergangenen Jahren ein Brennpunkt für Angriffe von Siedlern, die nach Beginn des Krieges im Gazastreifen vor zwei Jahren im gesamten Westjordanland zugenommen haben.

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