Nach zwölf Jahren Pause brachte die Kärntner Band Naked Lunch mit „Lights (And A Slight Taste Of Death)“ wieder ein Album heraus. Einblicke hinter die Kulissen des „zermürbenden Entstehungsprozesses“ gibt Frontman und Bandgründer Oliver Welter im „Krone“-Gespräch in Klagenfurt.
„Ich habe diese Band gegründet und ich werde sie zu Grabe tragen, wenn mir danach ist“, diese Aussage stammt von Naked Lunch Mastermind, Songwriter und Sänger Oliver Welter. Und diesen Satz wiederholte der Klagenfurter auch beim „Krone“-Termin im Lendhafencafe. Nachdem Mitstreiter Herwig Zamernik die Band 2019 endgültig verlassen hatte, war vielen ja nicht klar, wie es mit der Ausnahme-Formation weitergeht.
„Mir ehrlich gesagt auch nicht, es war eine eigenartige Zeit. Aber das Ausscheiden von Herwig ist nie ein Grund dafür gewesen, nicht mehr weiterzumachen. Wir haben zudem nach wie vor guten Kontakt. Und bei seinem Fuzzstock-Festival in Südkärnten bin ich auch immer dabei“, sagt Welter.
Der heute 58-Jährige habe sich jahrelang ohnehin täglich gefragt, ob er diese Band überhaupt noch am Leben lassen soll. „Ob es denn überhaupt noch Menschen da draußen gibt, die Freude hätten mit einer neuen Platte. Und ob ich überhaupt noch bereit bin, etwas preiszugeben von der ewigen eigenen Zerrissenheit, dem ewigen haltlosen Pendeln zwischen hellem Licht und dem genauen Gegenteil davon.“
Zwischen Krankheit und neuem Leben
Dann hatte der Musiker auch noch mit einer Krebserkrankung zu kämpfen. „Diese andere, reale Form der Zerstörung meines Körpers hielt mich – vor allem psychisch – mehr als 24 Monate gefangen. Als mich der Krebs schließlich wieder freiließ, wurde ich auch wieder arbeits- und gesellschaftsfähig.“ Dem gegenüber und fast parallel zur Krankheit stand mit der Geburt seines dritten Kindes jedoch „das absolut Schöne, das alles Übel weggewaschen hat“.
All diese schicksalhaften Ereignisse, Erfahrungen und Emotionen flossen im neuen Album zusammen. Ein wichtiger Auslöser für die Entstehung waren aber vor allem auch die Fans: „Ich wurde ständig von den Leuten gefragt, wann denn das nächste Album erscheint, was wir planen, als ob es selbstverständlich ist“, schildert Welter.
Sohn als erfolgreicher Singer-Songwriter
Und dann gab es da noch Begegnungen durch seinen Sohn Oskar Haag. Der 20-Jährige ist mittlerweile selbst erfolgreicher Singer-Songwriter. „Früher war es immer so, dass Oskar als Sohn von mir, dem Musiker Oliver Welter, vorgestellt wurde. Plötzlich änderte sich das aber – und als ich bei einer Veranstaltung als Vater des Musikers Oskar Haag vorgestellt wurde, dachte ich mir, das kann es doch auch nicht sein – ich muss aus dem Schatten springen“, schmunzelt der stolze Vater.
Die fast schon schicksalshafte Begegnung mit dem Musiker und Produzenten Wolfgang Lehmann beflügelte Welter dann endgültig dazu, weiterzumachen. Und so kam es, dass er mit Lehmann und in dessen Studio die verschiedenen Layouts der 14 Songs von „Lights (And A Slight Taste Of Death)“ fertig zu arrangieren, zu produzieren und final auch von Lehmann mixen zu lassen. Das alles natürlich mithilfe der ewigen Gefährten Alex Jezdinsky (Drums) und Boris Hauf (Keys/Sax). Neu dazugekommen ist Romy Jakovcic als Bassistin.
Livetour mit Finale in der Kärntner Heimat
„Lights (And A Slight Taste Of Death)“ ist seit 6. November am Markt, in allen gängigen Formaten erhältlich und wird sowohl auf den digitalen Plattformen als auch auf CD und Vinyl angeboten. Zu Jahresbeginn gibt’s die Rückkehr von Naked Lunch auch live in ganz Österreich zu sehen – das finale Tourkonzert findet am 22. Mai im Klagenfurter Burghof statt.
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