Durch Koralmtunnel

Güterverkehr gestartet: 1450 Tonnen auf Schiene

Kärnten
04.11.2025 16:13

Erste offizielle Fahrt eines Güterzugs durch den Koralmtunnel: Die Fahrzeit nach Graz halbiert sich fast. Durch die geringere Steigung steigt die Kapazität, weniger Loks werden daher benötigt.

„Früher hätten wir für diesen Transport von rund 1450 Tonnen zwei Loks gebraucht, durch den Koralmtunnel reicht eine einzige“, erklärt ÖBB-Rail-Cargo-Vorstand Clemens Först. „Auch, weil die Eisenbahn erst für den Güterverkehr genutzt wurde, ist diese heutige erste Fahrt ein historischer Moment.“ Weil auf der Strecke durch den neuen Tunnel eine geringere Steigung – zehn statt 16 Promille – bewältigt werden muss, sind auch schwerere Transporte möglich.

„Statt 1360 gehen jetzt mehr als 1600 Tonnen, außerdem hat sich die Fahrzeit von Villach bis Graz halbiert“, so Först weiter. „Insgesamt bringt uns der neue Tunnel 30 Prozent mehr Kapazitäten auf der Strecke, ist damit auch für uns unglaublich relevant.“

Weniger Kosten, harter Konkurrenzkampf
Zusätzlich spart man sich dank der flacheren Route kostenintensive Energie. Auf der Strecke nach Wien wartet man noch auf die Fertigstellung des Semmeringtunnels 2030 für „den nächsten Schritt“. „Dann wird die gesamte Südbahn zu einer Flachstrecke und attraktiviert so die Baltisch-Adriatische Achse auch in Österreich“, betont der Rail Cargo-Vorstand.

Erste offizielle Einfahrt eines Güterzugs in den Koralmtunnel.
Erste offizielle Einfahrt eines Güterzugs in den Koralmtunnel.(Bild: zVg)
Hier taucht der Güterzug auf der steirischen Seite auf.
Hier taucht der Güterzug auf der steirischen Seite auf.(Bild: Christian Jauschowetz)
Verschieber Johannes Waldhauser, Rail-Cargo-Vorstand Clemens Först und Lokführer Martin Schubert ...
Verschieber Johannes Waldhauser, Rail-Cargo-Vorstand Clemens Först und Lokführer Martin Schubert (v.l.) vor dem ersten offiziellen Zug.(Bild: Felix Justich)
Diese Lok zog 1450 Tonnen durch den Tunnel.
Diese Lok zog 1450 Tonnen durch den Tunnel.(Bild: Felix Justich)

Und diese Effizienz und Attraktivität des Gütertransports auf der Schiene sind auch dringend notwendig. „Wir stehen in einem bitteren Konkurrenzkampf mit der Straße. Nach 2022 hat es bei allen einen gewaltigen Einbruch gegeben“, erklärt Först. „Der Kostendruck ist enorm, denn die transportierten Mengen sind eigentlich gleich geblieben, aber die Preise sind stark gesunken.“ Da kommt die gestiegene Effizienz gerade recht.

Keine zweite Gütertrasse, weniger Lärm auf Strecke 
Die viel diskutierte zweite Gütertrasse, um die Strecke entlang des Wörthersees zu entlasten, hat derzeit anscheinend keine Chancen. „Wir sehen an der Auslastung, dass kein Bedarf besteht, daher findet sich dieses Projekt auch nicht im Zielnetz 2040“, erklärt Clemens Först auf „Krone“-Anfrage. „Aber es wird die Lärmbelastung durch den Güterverkehr um gut zehn Dezibel reduziert.“

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