Politik am Zug

Der Ruf nach einem Feuerwerksverbot wird lauter

Tierecke
27.12.2025 07:40

Während die Niederlande ab dem Jahreswechsel 2026/2027 den Verkauf und das Abfeuern von Feuerwerkskörpern für Privatpersonen verbieten, bleibt Österreich untätig. Die Folgen sind jährlich spürbar: Lärm, Verletzungen und Todesangst bei Tieren und Menschen. Wer diese Entwicklung stoppen will, kann mit der Petition von Tierschutz Austria aktiv werden.

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Jährlich werden in Österreich rund drei Tonnen illegale Feuerwerkskörper sichergestellt, die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Die meist aus dem Ausland importierten Schallerzeuger sorgen für erheblich mehr Lärm als die zugelassenen Produkte und verschärfen die Belastungen für Mensch, Tier und Umwelt massiv.

Lärm weit über der Schmerzgrenze
Silvesterböller erreichen eine Lautstärke von 130 bis 180 Dezibel, vergleichbar mit einem Presslufthammer oder einem startenden Düsenjet. Zum Vergleich: Die Schmerzgrenze des menschlichen Gehörs liegt bei 125 Dezibel, erlaubte Feuerwerkskörper der Kategorie F2 dürfen maximal 120 Dezibel erreichen.

Nicht nur laut, sondern auch eine Belastung für die Umwelt. In Wohngebieten bleiben Reste und ...
Nicht nur laut, sondern auch eine Belastung für die Umwelt. In Wohngebieten bleiben Reste und Müll zurück, die selbst nach dem Krawall noch gefährlich sein können.(Bild: TEAM FOTOKERSCHI / WERNER KERSCHBAUMMAYR)

Zahnlose Verbote im städtischen Raum
Diese illegalen Böller werden rücksichtslos an verbotenen Orten gezündet. Im Wiener Ortsgebiet beispielsweise sind ohne Genehmigung nur Feuerwerkskörper der schwächsten Kategorie F1 erlaubt, doch die Silvesternacht zeigt jedes Jahr: Diese Verbote sind zahnlos.

Todesangst in der Tierwelt und menschliches Risiko
Die Konsequenzen hingegen sind gravierend. Tausende Haustiere und Wildtiere erleiden jedes Jahr Todesangst, viele werden verletzt oder sterben. Wildtiere flüchten panisch und stoßen gegen Zäune oder Hauswände. Dazu kommt die erhebliche Gefahr für Menschen durch minderwertige Böller ohne Sicherheitshinweise.

Drastisches Strafgefälle zwischen Paris und Wien
In Frankreich gelten deutlich strengere Feuerwerks- und Sicherheitsvorschriften. In städtischen Bereichen oder in der Nähe großer Menschenansammlungen dürfen keine gefährlichen Feuerwerkskörper gezündet werden. Wer dagegen verstößt und dabei erhebliche Schäden oder Gefahren verursacht, muss mit hohen Strafen von bis zu 150.000 Euro oder bis zu zehn Jahren Haft rechnen, je nach Schwere des Verstoßes.

In Österreich drohen bei illegaler Verwendung oder Handel mit verbotenen Pyrotechnikprodukten maximal etwa 3.600 Euro Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Wochen – ein Vergleich, der Kritiker kaum abschreckt.

Immerhin haben große Supermarktketten wie Penny, Hofer, Billa, Lidl und Spar bereits reagiert und verkaufen keine Feuerwerkskörper mehr. Selbst der Pyrotechnik-Verband setzt sich gegen den Missbrauch illegaler Knallkörper ein. Jetzt muss die Politik nachziehen – die Zeit des Zögerns ist vorbei.

Petition für strengere Pyrotechnikgesetze
Tierschutz Austria fordert in einer Petition drei konkrete Maßnahmen: Strafen nach französischem Vorbild, strenge Kontrollen gegen illegalen Import und konsequentes Vorgehen gegen Missbrauch. Jede Unterschrift stärkt den Ruf nach wirksamen Regeln für Mensch und Tier.
Die Petition kann hier unterstützt werden.

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