Wachsschnur um Altar

Ein besonderer Stefani-Brauch wurde wiederbelebt

Kärnten
26.12.2025 18:45

Nach über 70 Jahren marschierten Reiter zum ersten Mal wieder mit einer Wachsschnur um den Altar einer Gailtaler Kirche.

Vor gut 15 Jahren entdeckte Otto Kurt Knoll bei einem Aufenthalt in Kärnten in der Filialkirche St. Stephan in Lind im Gailtal die rote Wachsschnur, die hinter dem Altar versteckt war.

„Diese besondere Schnur diente als Votiv für den Heiligen Stephanus und wurde traditionell am Stefanitag vor dem Hochamt von den Reitern um den Altar gesponnen, um dafür zu bitten, dass die Pferde gesund bleiben und gedeihen“, erklärt Knoll vom Referat „Kultur und Pferd“ des Österreichischen Pferdesportverbands. 

Neue Wachsschnur wurde angefertigt
Bis in die 1950er-Jahre kam die Schnur am Stefanitag zum Einsatz – irgendwann geriet der Brauch aber in Vergessenheit und die rote Wachsschnur wanderte hinter dem Altar des Gotteshauses.

Bei der Renovierung der Kirche kam diese besondere Gabe für den Pferdeschutzpatron abhanden. Trotz des Verlustes hielt Knoll an der Wiederbelebung dieses Brauchs fest. „Daher wurde wieder eine rote Wachsschnur in aufwendiger Arbeit angefertigt“, sagt Knoll im Gespräch mit der „Kärntner Krone“.

Hunderte Reiter und Besucher kamen zu der besonderen Pferdesegnung nach Lind im Gailtal.
Hunderte Reiter und Besucher kamen zu der besonderen Pferdesegnung nach Lind im Gailtal.(Bild: Dieter Arbeiter)
Mesner Franz Mikl und Initiator Otto Kurt Knoll mit der besonderen Wachsschnur.
Mesner Franz Mikl und Initiator Otto Kurt Knoll mit der besonderen Wachsschnur.(Bild: Dieter Arbeiter)
Gailtaler Reiter umschritten mit der Schnur den Altar.
Gailtaler Reiter umschritten mit der Schnur den Altar.(Bild: Dieter Arbeiter)

Ein besonderer Tag auch für die Reiter selbst
Durch den Einsatz des Niederösterreichers und Pferdeliebhabers konnten die Reiter des Gailtales nach über 70 Jahren am heurigen Stefanitag den Brauch in Lind im Gailtal wieder aufleben lassen. „Es war ein ganz besonderes Ereignis. Der Stefaniritt ist an sich ein sehr ruhiger und andächtiger Tag“, schildert Knoll, der am Stefanitag extra ins Gailtal kam.

Über 200 Pferdefreunde und Schaulustige wohnten dem Ereignis bei. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn ein alter Brauch wiederbelebt wird. Das will man sich nicht entgehen lassen“, sagt ein Gailtaler Reiter. Nach dem ehrwürdigen Akt folgte schließlich das Hochamt und die traditionelle Pferdesegnung.

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