Ärger über Regierung

Ryanair dampft Flugangebot in Wien weiter ein

Wirtschaft
29.10.2025 15:21

Bis zum Sommer 2026 wird der Billiganbieter Ryanair sein Flugangebot in Österreich drastisch verkleinern. Die irische Airline sieht die Schuld dafür bei der österreichischen Regierung. Diese sieht die Umsetzung der Ryanair-Forderungen als „ausgeschlossen“.

Die Billigfluglinie Ryanair macht Ernst: Am Dienstagabend gab die Airline bekannt, sie werde zwei weitere Flugzeuge von Wien abziehen. Als Grund dafür nennt sie die hohe Luftverkehrssteuer und beklagt sich über die österreichische Regierung.

Hanke: Flugabgaben streichen „ausgeschlossen“
Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) äußerte sich jetzt zu der Bekanntgabe der Fluglinie: Eine Abschaffung der staatlichen Flugabgabe werde es nicht geben. Hanke bleibe „gesprächsbereit“, die Evaluierung der Steuer könne allerdings „nur in Hinblick auf die budgetäre Situation“ geschehen, wurde weiter betont.

Peter Hanke hält eine Abschaffung der Flugabgabe für „ausgeschlossen“.
Peter Hanke hält eine Abschaffung der Flugabgabe für „ausgeschlossen“.(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Nicht die erste Kürzung bei Ryanair
Der Abzug der zwei Flugzeuge entspreche einem Verlust von 200 Millionen Dollar (172 Millionen Euro), teilte Ryanair am Dienstag in einer Aussendung mit. Erst im September hatte die Fluglinie bekanntgegeben, dass drei der 19 in Wien stationierten Flugzeuge abgezogen werden. Der Wiener Flughafen sprang dem Billiganbieter bei, indem er in einer Reaktion die „Notwendigkeit“ einer Abschaffung oder deutlichen Reduzierung der staatlichen Flugabgabe forderte.

„Verlagern in günstigere Länder“
Die insgesamt fünf Maschinen, die aus Wien verschwinden „werden stattdessen in andere kostengünstigere EU-Märkte wie Italien, Ungarn und die Slowakei verlagert, in denen die Regierungen Luftverkehrssteuern abschaffen, um Verkehr und Tourismus zu fördern“, schreibt Ryanair in einer Aussendung.

Stocker im Zentrum der Kritik
Der irische Billigflieger habe Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) im September einen Wachstumsplan vorgelegt, der das Verkehrsaufkommen in Österreich auf 12 Millionen Passagiere pro Jahr und damit um 70 Prozent steigern würde. Der Plan sah laut Ryanair bis 2030 die Stationierung von zehn neuen Maschinen des Typs Boeing 8-200 vor. Allerdings habe es die Regierung nicht einmal darauf reagiert, teilte das Unternehmen weiters mit. Stocker müsse nun allerdings handeln, forderte Ryanair-CEO Michael O’Leary. „Andernfalls drohen weitere Streichungen und höhere Flugpreise für österreichische Passagiere und Besucher.“

Einige Billig-Airlines meiden Wien
Die Flugverkehrssteuer zähle mit 12 Euro pro Passagier zu einer der höchsten in Europa, hieß es einmal mehr von Ryanair. Andere Billigfluglinien wie Wizz, Level und easyjet schlossen ihre Basen in Wien bereits gänzlich.

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