„Krone“-Kommentar

Bluttat oder Bombendrohung? Nein, ein Staatsbesuch

Tirol
23.10.2025 18:00

Die Ankunft der Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und Alexander Van der Bellen sorgte am späten Mittwochabend in Innsbruck für ein Großaufgebot von Einsatzkräften und Sperren am Hauptbahnhof. Manch Reisende und Passanten wunderten sich ob des „Aufmarschs“. Ein Kommentar von Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“.

Der Großeinsatz Mittwochabend beim Hauptbahnhof Innsbruck hat bei nicht wenigen Beobachtern die Fantasie angekurbelt. Was wenig verwundert, gab es doch im Vorfeld keinerlei Infos zu diesem nächtlichen „Spektakel“.

ÖBB-Fahrgäste, Fußgänger und auch vorbeifahrende Autofahrer vermuteten etwas Schlimmes, nachdem der Großteil des Bahnhofes mit rot-weiß-roten Bändern abgesperrt war, davor viele Polizeibeamte postiert waren. Dazu Beamte in Zivil, Cobra-Kräfte, Sprengstoffspezialisten samt Spürhunden und auch Hubschrauber und Drohnen.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Für viele Augenzeugen lag es auf der Hand, dass es sich hier zumindest um eine Bombendrohung, wenn nicht gar um eine Bluttat handeln muss. Nichts davon war letztlich der Fall. Der Aufwand galt ganz einfach der Zugankunft des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und Alexander Van der Bellen.

Bei allem Verständnis, dass derartige Staatsbesuche mit klaren Richtlinien in Sachen Sicherheit verbunden sind, man kann es auch übertreiben. Auch wenn die Polizeibeamten auskunftsfreudig und bemüht waren. Die meisten Menschen schüttelten den Kopf, nachdem ihnen gesagt wurde, dass es sich um einen „Staatsbesuch“ handelt.

Übrigens: Dass die Limousinen der Herrschaften leer von Wien nach Innsbruck überstellt wurden, entspricht nicht den Tatsachen. Einzig das Auto des deutschen Präsidenten mit der Nummer „D – 1“ kam aus Berlin. Ansonsten wurde auf lokale Anbieter zurückgegriffen, heißt es.

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