Jugendbande verurteilt

Wiener Lehrerin vergewaltigt: Gefängnisstrafen!

Gericht
20.10.2025 19:14

Die Eltern jener jungen Wienerin, die von einer Jugendbande erpresst und vergewaltigt worden sein soll, berichten am Urteilstag im Landl: „Sie wurde komplett bedroht und hatte Angst.“ Dafür bekommen sechs der sieben Burschen am Montagabend die Rechnung präsentiert und fassen teilweise Haftstrafen aus – nicht rechtskräftig.

Vier Tage war im Wiener Landesgericht verhandelt worden. Vier Tage war das Martyrium einer jungen Lehrerin dort Thema. Für das die sieben Jugendlichen, zwischen 14 und 17 Jahre alt, auf der Anklagebank verantwortlich sein sollen. Monatelang soll die Frau von den Burschen terrorisiert, bedroht, erpresst und sogar vergewaltigt worden sein – erst als sie ihre Wohnung abfackelten, nahm es endlich ein Ende.

Fast anklagekonformer Schuldspruch
Am Montagabend kriegen sie dafür vom Schöffensenat die Rechnung präsentiert:

  • Der erst 15-jährige Erstangeklagte wird wegen u. a. Vergewaltigung, schwerer Erpressung, sexuellen Missbrauchs Wehrloser und Brandstiftung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
  • Der Zweitangeklagte fasst drei Jahre Gefängnis aus – auch er wurde der Vergewaltigung und mehr schuldig gesprochen. Er nimmt das Urteil an.
  • Der Drittangeklagte wird wegen u. a. Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung zu einer Zusatzstrafe von 15 Monaten, fünf davon fest, verurteilt. Noch im Gerichtssaal wird er enthaftet.
  • Drei weitere Burschen fassen teilbedingte beziehungsweise gänzlich bedingte Strafen aus.
  • Jener 16-Jährige, mit dem die Lehrerin ein einvernehmliches Verhältnis hatte, wird von dem Vorwurf des Diebstahls freigesprochen.
  • Die Urteile sind teilweise rechtskräftig.

Die vorsitzende Richterin begründet: „Die Angaben der Lehrerin waren glaubwürdig und mit den Beweisen in Einklang zu bringen.“ Die Aussagen der verurteilten Angeklagten bezeichnet sie indes als „Schutzbehauptungen voller Widersprüche“. Nach der Urteilsverkündung fließen bei Freunden und Angehörigen die Tränen. Einige Jugendliche im Zuschauerraum pöbeln Medienvertreter an.

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Das Ganze hat sich nicht mehr aufhalten lassen.

Vater der jungen Wienerin

Keine leichte Aufgabe haben am Urteilstag auch die Eltern des Opfers. Auch sie müssen im Zeugenstand aussagen, schließlich hatte sich ihre Tochter ihnen anvertraut, bevor sie noch zur Polizei ging. „Sie hat erzählt, dass sie von Jugendlichen terrorisiert, erpresst, vergewaltigt wird“, bringt der Vater der jungen Frau kaum über die Lippen. „Das dürfte auch gefilmt worden sein. Das ist nicht nur einmal passiert, sondern öfters. Das Ganze hat sich nicht mehr aufhalten lassen. Ihre größte Angst war, dass das rauskommt.“ 

Beweise in Müllsack gesammelt
Ihre Mutter beginnt gefasst zu erzählen: „Das war furchtbar. Sie wurde komplett bedroht und hatte Angst.“ Nach der ersten Episode an angeklagten Vorfällen, gipfelnd im Missbrauch unter Drogen, kümmerte sie sich intensiv um ihre Tochter. Fuhr auch gleich in die Wohnung: „Das ist nicht zu überbieten gewesen, wie es da ausgeschaut hat. Das Leintuch war komplett zerrissen.“ Geistesgegenwärtig packte sie alle Beweise – Bettzeug und Dosen – in einen Müllsack, verstaute ihn im Keller. 

Von allen sieben Angeklagten fordert die Opfervertreterin der jungen Lehrerin 15.500 Euro an Schadensersatz für den Wohnungsbrand und Schmerzensgeld. Von den Burschen, die sich an ihr vergangen haben sollen, in verschiedenen Konstellationen noch einmal 6000 Euro. Anerkannt wird von ihnen aber nichts.

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