Jugendbande angeklagt

Lehrerin missbraucht: „Dann wurde Feuer gelegt“

Gericht
15.10.2025 16:02

Am zweiten Prozesstag rund um das angeklagte Martyrium einer jungen Wiener Lehrerin kommen die restlichen Angeklagten zu Wort. Ein erst 14-Jähriger beschreibt, wie die Jugendbande die Wohnung der Frau abfackelte. Ein 17-Jähriger spricht von sexuellem Interesse des Opfers ...

Sieben Jugendliche sollen über Monate hinweg eine junge Wiener Lehrerin eingeschüchtert und erpresst haben. Drei der Burschen hätten sich laut Anklage sogar an dem Opfer vergangen. Im Jänner legten einige der Angeklagten dann sogar einen Brand in ihrer Wohnung, während die Frau gerade im Ausland war.

„Dachte, es wird nicht so schlimm“
Der jüngste Angeklagte – er ist erst 14 Jahre alt – gibt Letzteres am zweiten Prozesstag im Wiener Landl zu: „Ich hab‘ mir nichts gedacht. Ich bin einfach mitgegangen.“ Mit einem Nothammer schlugen sie die Terrassentüre ein, nahmen dann Wertgegenstände aus der Wohnung mit – „und dann wurde Feuer gelegt“, sagt der Bursche. „Ich dachte, es wird nicht so schlimm enden.“ Die Wohnung der jungen Lehrerin brannte komplett aus ...

Auch Interesse an 17-Jährigem?
Der Anstoß für die Ermittlungen gegen die Jugendbande, im Zuge derer das nun angeklagte Martyrium der jungen Frau ans Licht kam. Seinen Anfang hätte es mit der Affäre mit einem ihrer Ex-Schüler (16) genommen. Auch er sitzt auf der Anklagebank, weil er ein paar hundert Euro aus ihrer Wohnung gestohlen haben soll. Neben ihm sein ehemaliger bester Freund, der am zweiten Prozesstag das erste Mal aussagt. Überraschend: Der 17-Jährige behauptet, dass die Lehrerin auch an ihm sexuellen Interesse gezeigt hätte. 

Das Opfer sagt aber vielmehr, dass der Jugendliche sie bedroht hätte: Er würde sie fertigmachen, binnen kürzester Zeit würden 50 Leute vor ihrer Tür stehen, sollte sie zur Polizei gehen. Deswegen habe sie die Jugendbande immer wieder in die Wohnung gelassen.

Am Donnerstag, dem dritten Prozesstag, wird die kontradiktorische Vernehmung der jungen Lehrerin abgespielt – der Großteil wird wohl unter Ausschluss der Öffentlichkeit sein. Ein Urteil ist für den 20. Oktober geplant.

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