Kein Mediziner-Mangel

Österreich hat viel mehr Ärzte als vor zehn Jahren

Österreich
14.10.2025 11:33

Regelmäßig ist von einem schwächelnden Gesundheitssystem in Österreich die Rede. Da überraschen neue Daten umso mehr: Es gibt deutlich mehr Mediziner in Österreich als noch vor zehn Jahren – auch in Relation zur Bevölkerung.

Die Zahl der ihren Beruf ausübenden Ärzte ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. 2015 waren ungefähr 44.000 Ärzte in Österreich tätig – das waren 506 Mediziner auf 100.000 Österreicher, wie die Statistik Austria mitteilt. Zehn Jahre später ist die Zahl der Ärzte deutlich höher: 2025 gab es 52.000 Ärzte in Österreich, damit kamen 565 Ärzte auf 100.000 Einwohner, zeigen am Dienstag veröffentlichte Zahlen.

Die Entwicklung ist allerdings nicht in allen Ärztegruppen gleich: Es gibt etwa weniger Allgemeinmediziner. 2015 waren es 164 Ärzte pro 100.000 Einwohnern, inzwischen sind es nur noch 141. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Fachärztinnen und Fachärzte – von 269 Fachärzten pro 100.000 Einwohnern auf 320.

Die Zahl der praktizierenden Mediziner ist in den vergangenen Jahren gestiegen:

Das Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Zahl praktizierender Ärzte und Ärztinnen pro 100.000 Einwohner in Österreich von 2000 bis 2024. Die Gesamtzahl steigt von 385,3 im Jahr 2000 auf 565,4 im Jahr 2024. Der Anteil der Fachärzte wächst deutlich, während die Zahl der Allgemeinärzte leicht sinkt. Quelle: Statistik Austria.

Mehr Ärzte in Ausbildung
Stark zugenommen hat auch die Zahl der Ärzte in Ausbildung von 6300 auf 9600. Allerdings: Rund ein Drittel der frisch gebackenen Ärzte bleibt nicht in Österreich, wie Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), bereits im Sommer erklärte. „Diese Lücke lässt sich auch durch mehr Studienplätze nicht effektiv schließen“, warnte er. Er stellte auch klar: „Es gibt also keinen Ärztemangel an sich, sondern einen deutlichen Mangel im öffentlichen System, sei es im Kassenbereich oder in den Krankenhäusern.“

Mehr diplomierte Krankenpfleger
Zugenommen hat auch die Zahl des Gesundheitspersonals im nichtärztlichen Bereich. In den gehobenen Diensten für Gesundheits- und Krankenpflege (z.B. diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger) stieg die Zahl des Personals von rund 58.700 auf 62.300. Bei den Sanitätern, Pflegehilfen und medizinischen Assistenzen gab es ein Plus von 15.500 auf 19.500.

Weniger Betten
Gesunken ist dagegen die Zahl der tatsächlich aufgestellten Betten in den Krankenanstalten – und zwar von 65.100 im Jahr 2015 auf 60.100 im Jahr 2024. Seit 2015 zieht sich der Rückgang durch alle Formen der Krankenanstalten: Weniger Betten verzeichneten sowohl die allgemeinen Krankenanstalten als auch Sonderkrankenanstalten und Genesungsheime wie auch Sanatorien bzw. Pflegeanstalten für chronisch Kranke. Auch die Zahl der jeweiligen Anstalten an sich ist rückläufig.

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