Zwei Monate und länger auf einen Arzttermin warten zu müssen, ist auch in Niederösterreich keine Seltenheit. Am schlimmsten, so ergab eine aktuelle Umfrage, sind Patienten dran, die zum Urologen müssen. Wie ist die Situation bei anderen Fachärzten?
Die Wartezeiten bei Medizinern der unterschiedlichen Fachgebiete variieren von Bundesland zu Bundesland. Sind die Spitzenreiter im österreichweiten Durchschnitt die Fachärzte für Innere Medizin, bekommt man in diesem Fachbereich in Niederösterreich in den meisten Fällen bereits nach 45 Tagen einen Termin. Diese Frist ist mehr als zwei Wochen kürzer als bundesweit.
Urologie sticht hervor
Problemfach Nummer 1 ist diesbezüglich zwischen Enns und Leitha offenbar die Urologie. Denn da dauert es durchschnittlich 62 Tage, bis der Patient auf dem Untersuchungstisch liegt. Der österreichweite Wert liegt bei 48 Tagen. Das hat krankenversichern.at herausgefunden. Der digitale Makler für private Krankenversicherungen hat im Rahmen einer Studie die Wartezeiten bei Fachärzten unter die Lupe genommen.
Ebenfalls über dem Österreichschnitt liegen in Niederösterreich die Wartezeiten bei Radiologen. Während man sich im hier 39 Tage für einen Termin gedulden muss, geht es in anderen Bundesländern rascher. Österreich-Durchschnitt: zwei Wochen. Auch bei HNÖ-Ärzten sind die Wartezeiten in Niederösterreich länger, allerdings nur geringfügig.
Mix aus Ursachen
Die Ursachen sehen die Studienautoren einerseits in der zu geringen Zahl an Kassenärzten. Zum anderen aber auch in regionalen Unterschieden. In ländlicheren Regionen, die keine so hohe Bevölkerungsdichte aufweisen, herrsche generell ein Mangel an Kassenärzten. „Junge Medizinerinnen und Mediziner scheuen oft die Praxisgründung dort, wo Infrastruktur, Verdienstmöglichkeiten und Lebensqualität eingeschränkt sind“, heißt es. Auch der demografische Wandel verschärft das Problem – die Bevölkerung wächst und altert und hat daher häufigeren Facharztbedarf.
Ambulanzen überlaufen
Doch nicht nur Termine in Facharztordinationen verlangen den Betroffenen oftmals ein Übermaß an Geduld ab. Auch spezielle Ambulanzen in Krankenhäusern sind offensichtlich überlastet. So berichtete eine „Krone“-Lesern, sie habe Anfang März um einen Termin in der Schilddrüsenambulanz des Spitals in Horn angefragt. Das Ergebnis: Die Patienten kommt am 24. Oktober dran!
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