20 Meter abgestürzt

43-Jähriger rettete Verletzte aus kaltem Bergsee

Oberösterreich
29.09.2025 17:00

Nach einem Absturz über eine 20 Meter hohe Felswand saß die Touristin in zwölf Grad kaltem Gosausee in OÖ fest. Da sie verletzt war und nicht schwimmen konnte, fasste der 43-jährige Patrik G. aus Unterweitersdorf einen mutigen Entschluss. Er schwamm rund zehn Meter zu der Chinesin und zog sie aus dem Wasser.

„Wir waren gerade auf dem Weg zur Holzmeister-Hütte, als ich einen Schrei gehört habe“, erzählt Patrik G. (43) aus Unterweitersdorf. Der Sozialpädagoge schaute in Richtung des Geräusches und sah, wie eine Person rund 20 Meter über eine steile Felswand in den Hinteren Gosausee stürzte. Dabei handelte es sich laut Polizei um eine Touristin (32) aus China, die zuvor bei einer Wanderung mit zwei Landsfrauen in das steile Gelände geraten war.

Entschluss gefasst
„Ich bin zu dem Absturzort gelaufen. Die Frau ist im Wasser gewesen, hat sich an der Felswand festgehalten und auf Englisch immer wieder gemeint, dass sie nicht schwimmen kann und ihr die Kraft ausgeht“, schildert G. Zuerst versuchte der 43-Jährige, von oben zu der Touristin zu kommen. Als das scheiterte, fasste er einen mutigen Entschluss.

Die Touristinnen klammerten sich an Bäumen fest.
Die Touristinnen klammerten sich an Bäumen fest.(Bild: Bergrettung Gosau)
Hier geschah das Unglück.
Hier geschah das Unglück.(Bild: Bergrettung Gosau)
Bergretter seilten die Touristinnen ab.
Bergretter seilten die Touristinnen ab.(Bild: Bergrettung Gosau)

Zu Verletzter geschwommen
„Ich habe mich bis auf die Unterhose ausgezogen, bin ins Wasser und entlang der Felswand rund zehn Meter zu der Frau geschwommen. Man funktioniert in dem Moment einfach“, so Patrik G. Ihm gelang es, die Verletzte ans Ufer zu bringen. Dort wärmte er sie mit seiner Rettungsdecke und Jacke, bis die Einsatzkräfte eintrafen und die Touristin ins Spital brachten.

Nicht erster Vorfall
Zwei weitere Chinesinnen saßen noch in der Felswand fest, klammerten sich dort verzweifelt an Bäume. Bergretter seilten sie ab, auch sie wurden unverletzt vom Hubschrauber ausgeflogen. Der aktuelle Vorfall war nicht der erste Einsatz an dieser Stelle, immer wieder würden dort Wanderer vom Weg abkommen und im felsigen Gelände landen.

Nach Rettung weitergewandert
Am Tag nach der Rettungsaktion gab sich Patrik G. im Gespräch mit der „Krone“ bescheiden: „Ich habe einen Entschluss gefasst und es einfach gemacht. In dem Moment ist man in einer Art Modus, funktioniert einfach“, so der 43-Jährige. Richtig realisiert hätte er das Ganze aber erst etwas später, als er nach der Wanderung bei der Jause saß. „Da habe ich mir ein Bier gekauft und gedacht, ist das gerade wirklich passiert.“

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