Festgelände überfüllt

Angst vor Massenpanik: Wiesnchef gibt Fehler zu

Ausland
28.09.2025 15:44

Wegen Überfüllung musste das Festgelände der Wiesn am Samstagabend kurzzeitig geschlossen werden. Mehrere Menschen gerieten dabei in Panik. Trotz überwiegend positiver Bilanz hagelt es nun Kritik. Wiesnchef Christian Scharpf gab zu, dass die Kommunikation „nicht optimal“ gelaufen sei. 

Beim Oktoberfest in München hieß es am Samstag: Halbzeit. Das mittlere Wochenende ist traditionell vor allem bei Italienern beliebt, der zweite Samstag ist meist der Tag mit den meisten Besuchern auf dem Festgelände. Doch am frühen Abend wurde es kurzzeitig ungemütlich für einige Oktoberfestgäste. Die Wiesn-Eingänge mussten wegen Überfüllung vorübergehend schließen.

Kritik an Lautsprecherdurchsagen
Zahlreiche Gäste fühlten sich durch die Lautsprecherdurchsagen nicht gut informiert und gerieten in Panik: „Wir wurden fast zerdrückt, weil es so eng war“, berichtete eine Besucherin gegenüber der „Krone“. Die Polizei meinte zwar, es habe zu keiner Zeit eine ernsthafte Gefahr bestanden, die Erlebnisse der Besucher zeichnen dennoch ein beängstigendes Bild. „Es wurde nur gesagt, dass die Besucher das Gelände verlassen sollen, nicht weshalb“, so ein weiterer Wiesn-Gänger. Teenager erklärten gegenüber dem „Bayerischen Rundfunk“, sie dachten, „ein Massenmörder“ sei auf dem Gelände. 

Weit und breit nur Menschen; das Oktoberfest war am Samstag kurzzeitig wegen Überfüllung geschlossen:

Am Samstag schilderten Wiesn-Besucher Angst und Panik – verursacht durch die offenbar unklare ...
Am Samstag schilderten Wiesn-Besucher Angst und Panik – verursacht durch die offenbar unklare Kommunikation der Sicherheitsbehörden rund um die Sperre.(Bild: AFP/MICHAELA STACHE)

Auch wenn in der Vergangenheit das Festgelände schon häufiger temporär an Eingängen oder einzelnen Bereichen wegen Überfüllung gesperrt werden musste: Eine kurzfristige Sperre des gesamten Geländes auf der Theresienwiese, das gab es noch nie. Allerdings ist die Wiesn auch erst seit dem Jahr 2016 vollständig umzäunt. Eine Sperre, wie sie am Samstag der Fall war, wäre davor also gar nicht möglich gewesen. In den sozialen Netzwerken sind sich viele einig, eine derartige Situation noch nie erlebt zu haben. 

Wiesnchef kündigt interne Analyse an
Scharpf räumte am Sonntag gegenüber bayrischen Medien Fehler ein – die ersten Durchsagen seien „nicht optimal“ gewesen. Der Grund für die Sperrung sei dadurch nicht deutlich geworden. Das habe in der Folge zu Panik geführt, was für ihn „verständlich“ sei. Er kündigte eine interne Analyse der Vorgänge an.

Nach Angaben des Wiesnchefs waren zu dem Zeitpunkt 300.000 Menschen gleichzeitig auf dem Festgelände – das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Graz. In der Vergangenheit war es bereits der Fall, dass sich 500.000 Besucher auf dem Gelände tummeln – allerdings über den Tag verteilt.

Rund eine Stunde lang herrschte dichtes Gedränge. Die Polizei warnte auf X: „Kommt nicht mehr aufs Oktoberfest.“ Danach wurde die Sperre wieder aufgehoben. Verletzte gab es laut der Münchner Polizei keine, jedoch mussten zwei Personen mit Panikattacken vom Sanitätsdienst versorgt werden. Ein Polizeisprecher gab zu: „Es waren einfach zu viele.“

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