Hitziger Gemeinderat

Riesige Müll-Altlast in Villach wird entsorgt

Kärnten
26.09.2025 18:13

Eine Müll-Altlast in Villach wird schon bald der Vergangenheit angehören. Gemeinderat beschloss fachgerechte Entsorgung der Deponie Auen. Aufregung gab´s gleich zu Beginn der Sitzung – Mandatarin wurde das Mikrophon abgedreht. 

Die Villacher Gemeinderatssitzung startete schon hitzig: Bei der Anfrage von FP-Klubobfrau Katrin Nießner an Stadtchef Günther Albel zu möglichen externen Beratungskosten für SPÖ-Stadtsenatsmitglieder wurde der Mandatarin von Vorsitzführerin und Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig (SP) nach mehrmaliger Ermahnung das Mikrophon abgestellt.

Nießner hatte beim Stadtchef mehrmals um Nennung möglicher Beraterkosten nachgehakt. Albel glättete die Wogen schließlich mit einem Stück Schokolade.

Neuerlich geprüft wurden die Villacher Volkshäuser durch den Kontrollausschuss. Nachdem Anpassungen vorgenommen wurden, hatten die Prüfer einige Punkte zu beanstanden. So sind mehrere Unterlagen, wie der Jahresbericht 2024, Belegungszahlen, trotz mehrerer Urgenzen seitens der zuständigen Abteilung, nicht übermittelt worden. Erde, Grüne und FP forderten außerdem erneut, dass fehlende schriftliche Verträge nun endlich nachgeholt würden.

Die Volkshäuser wurden neuerlich vom Stadtrechnungshof geprüft
Die Volkshäuser wurden neuerlich vom Stadtrechnungshof geprüft(Bild: Stadt Villach/Wernig)

Müllberg wird fachgerecht entsorgt
Große Einigkeit zeigte man dann wieder bei der endgültigen Entsorgung der ehemaligen Mülldeponie in Auen. Der riesige Müllberg wurde vor 41 Jahren versiegelt. Etwa 400.000 Kubikmeter Hausmüll und sogar Schutt aus dem Zweiten Weltkrieg wurden dort zugeschüttet. In den vergangenen Jahren wurde auf dem Hang Sonnenstrom erzeugt. Die Kelag plant aber nun den Abbau der Photovoltaikanlage, da die Anlage bereits in die Jahre gekommen ist. Diese solle in Afrika weiterverwendet werden.

Die Altlast auf Villacher Boden soll nun in eine Entwicklungsfläche für das angrenzende Technologieunternehmen Infineon verwandelt werden. Dafür muss das versiegelte Areal fachgerecht entsorgt werden. „In diesen Beschluss sind viele Monate der Vorbereitung geflossen“, so Albel. 

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Es geht um ein Riesenprojekt, das in den nächsten ein bis zwei Jahren umgesetzt wird und große Chancen bringt.

Bürgermeister Günther Albel

Der Deponie-Abtrag und die damit verbundenen Kosten sollen in einem zukunftsorientierten Schulterschluss zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft gestemmt werden: Bund, Land Kärnten, Stadt Villach sowie Infineon haben sich dafür zusammengetan. Auf etwa 70 Millionen Euro werden die Kosten geschätzt. Der Stadt stehen dafür acht Millionen Euro an Rücklagen zur Verfügung. 

Die freigelegte Fläche wird durch Infineon angekauft und soll als Entwicklungsfläche dienen. „Wir finden es gut und wichtig, dass diese Altlast beseitigt wird“, so Grün-Gemeinderätin Karin Herkner, ob es eine Nachnutzung der PV-Anlage geben werde, da die Stadt doch 245.000 Euro für den Abbau zahlen müsse. Die Stadt rückerstatte hier Geld im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsmodells. 

Deponie-Altlast wird abgetragen.
Deponie-Altlast wird abgetragen.(Bild: Fister Katrin)

Erde Stadtrat Sascha Jabali nannte die Beseitigung des Müll-Hügels als eine einmalige Chance für die Stadt, mahnte aber eine sorgsame Beseitigung des Mülls und keine Verlagerung um.

Einstimmigkeit herrscht nach kurzer Verwirrung bei den roten Gemeinderäten für einen Antrag von ÖVP und Grüne zur Gebührensenkung für einheimische Wirte beim Kirchtag. Die Sicherung der Nahversorger in den Ortsteilen ist nach der Schließung einiger Standorte in den vergangenen Jahren ebenfalls Thema eines ÖVP-Antrages. Eine Mehrheit erhält dieser aber nicht.

Grüne Zonen kommen
Ein Beschluss, der gerade bei den Bürgern nicht für Begeisterung sorgt, ist die Umsetzung der gebührenpflichtigen Grünen Parkzone. Diese Zonen schließen an die blauen Kurzparkzonen an. „Es geht nicht nur um die Einhebung von Gebühren, sondern um eine strategische Steuerung“, so der Stadtchef. Denn täglich kommen 29.000 Autos von Pendlern in die Stadt. Die Einnahmen aus den Gebühren werden für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie die Schaffung des öffentlichen Verkehrs verwendet.

Eine klare Botschaft des Bürgermeisters gibt es an die Kabeg, nachdem einige Mitarbeiter um ihre Parkplätze fürchten. Es sei in der Verantwortung des Krankenhausbetreibers ist, seinen Mitarbeitern Parkflächen zur Verfügung zu stellen. Eine Übergangslösung wird es für Inhaber von Anrainerparkberechtigungskarten geben. 

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