Das ist ein veritabler Knalleffekt! Die Wiener Austria trennt sich von Sportdirektor Manuel Ortlechner. Auch spannend: Sein Nachfolger steht schon fest – es handelt sich um eine Klub-Legende.
Eine wirkliche Begründung gibt‘s in der Pressaussendung nicht. „Im Zuge der Weichenstellung für die sportliche Zukunft“ sei der Verein „zu der Entscheidung gekommen, die Zusammenarbeit mit Manuel Ortlechner zu beenden“, heißt es vom Klub. Knapp nach 14 Uhr flatterte die Meldung in die Redaktionsstuben des Landes.
Auch die Statements der Klub-Obersten wirken kaum erhellender. „Nach dem Rücktritt von Jürgen Werner als Sport-Vorstand und einer umfassenden Analyse haben wir Handlungsbedarf gesehen, in der sportlichen Leitung einen neuen Impuls zu setzen“, sagt etwa Vorstand Harald Zagiczek.
„Verdienstvoller Austrianer“
Präsident Kurt Gollowitzer: „Manuel Ortlechner ist ein verdienstvoller Austrianer und ich möchte mich im Namen aller Veilchen für sein Engagement in den letzten Jahren bedanken. Als langjähriger Spieler und Austria-Legende ist Manuel Ortlechner bei unseren Heimspielen jederzeit im Legendenklub von Austria Wien willkommen, er bleibt ein gern gesehener Gast. Ich wünsche ihm im Namen der ganzen Austria-Familie alles Gute für seine persönliche und berufliche Zukunft.“
Michael Wagner übernimmt
Wenige Minuten später dann der nächster redaktionelle Burner, der via Aussendung verkündet wurde: Manuel Ortlechners Nachfolger steht fest. Michael Wagner, als Spieler Edelzangler und violette Legende, übernimmt das Amt des Sportchefs. Er erhält einen Vertrag bis 2028.
In der zweiten Aussendung sprechen sich die Klub-Bosse Zagiczek und Gollowitzer jeweils für stärkeren Fokus auf Eigenwächse und „Durchlässigkeit in dein Profi-Kader“ aus. Er, Zagiczek, habe ein einschlägiges Strategiepapier entwickelt (das mit Ortlechners Anschauungen nicht kompatibel ist?). Quintessenz: „Im Klub und in seinem Umfeld herrscht ein klares, gemeinsames Verständnis: Wir wollen eine Balance zwischen verschiedenen Rollen im Kader schaffen – eine wichtige Säule sollen hier natürlich unsere Eigengewächse darstellen.“
Wagner würde die dafür nötige Rolle perfekt ausfüllen, ist auch Präsident Gollowitzer überzeugt: „Michael Wagner hat in den letzten zweieinhalb Jahren im Verwaltungsrat des Vereins mitgewirkt, kennt den Verein in- und auswendig und ist ein Austrianer durch und durch. Wir sind überzeugt, dass er alle Kompetenzen mitbringt, die es braucht, um die Austria sportlich in eine positive Zukunft zu führen.“
Wagner, der im Dezember seinen 50er feiert, wurde bei der Austria in den 90ern fußballerisch groß, wechselte nach einem Jahr in Freiburg, dann zu Erzrivale Rapid und von dort wieder direkt zurück zur Austria. Mit ihm stieg auch Frank Stronach bei den Violetten ein. Wagner wurde mit den Veilchen in der Stronach-Ära 2003 Meister und einmal Cupsieger. 2005 zog er ins UEFA-Cup-Viertelfinale ein.
„Nicht von heute auf morgen“
Seinen neuen Job als Sportchef beschreibt er als „sehr reizvoll“. Der Klub wisse, „wo er hinwill und wie er dort hinkommen möchte. Ich kann mich mit diesem Weg zu hundert Prozent identifizieren und möchte diese Herangehensweise gemeinsam weiterentwickeln. Eine ausgewogene Kaderstruktur mit einer klaren Rollenverteilung ist wesentlich für den sportlichen Erfolg der Mannschaft, aber auch für die Entwicklung von Eigengewächsen – wir werden junge, talentierte Eigengewächse genauso brauchen, wie Benchmark-Spieler im besten Fußballer-Alter, sowie Ankerspieler, die eine Mannschaft führen können – es geht nur gemeinsam. Mir ist wichtig, zu betonen, dass wir auch in der aktuellen Mannschaft zahlreiche Spieler haben, die diese Rollen schon sehr gut ausfüllen und wir daher auf einer guten Basis aufbauen. Klar ist aber auch, dass wir hier von einem langfristigen Plan sprechen, der nicht von heute auf morgen greifen wird.“
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