„Krone-Meter“-Analyse

Die Stimmungslage in Kärnten? Könnte besser sein …

Kärnten
24.09.2025 08:01

Wirtschaftsflaute, Kriege und Krisen beherrschen die Nachrichten. Auch die Stimmung in Kärnten leidet darunter. In einer ersten Analyse unserer Leserbefragung schauen wir uns dieses Thema genauer an.

Auch vielen Kärntnern setzen die negativen Nachrichten, die das Weltgeschehen aktuell prägen, zu. Neben den globalen Krisen hat aber auch unser Bundesland mit eigenen Problemen zu kämpfen: Knappe Gemeindefinanzen, Überalterung und viele Insolvenzen. Schlägt sich das auf unser Gemüt nieder, oder trotzen wir der allgemein miesen Stimmung?

Ein erster Blick in die Daten unserer großen Leserbefragung, an der mehrere tausend Kärntner teilgenommen haben, zeigt ein durchwachsenes Bild (siehe auch Grafik unten). So bewerten nur ein Viertel der Teilnehmer die allgemeine Stimmung in Kärnten mit „Sehr gut“ oder „Gut“. Dem stehen jene 36 Prozent gegenüber, die sich für „Sehr schlecht“ oder „Schlecht“ entschieden haben.

Wie bewerten Sie die allgemeine Stimmung in Kärnten? Die Ergebnisse der ...
Wie bewerten Sie die allgemeine Stimmung in Kärnten? Die Ergebnisse der „Krone“-Meter-Leserbefragung.(Bild: Diverse Fotografen honorarfrei)

Wenn man die Zahlen danach unterteilt, wie man sich bei der vergangenen Landtagswahl entschieden hat, ergibt sich ein etwas differenzierteres Bild. Denn die Wähler der beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP sehen die Lage in Kärnten deutlich besonnener: Hier überwiegen die „Sehr gut“/“Gut“-Stimmen. Am rosigsten ist die Stimmung bei SPÖ-Wählern – mehr als ein Drittel von ihnen haben so abgestimmt, nur 24 Prozent sehen die Lage negativ. Auch bei ÖVP-Wählern gibt es einen leichten Überhang zur Positivität: 29 zu 27 Prozent.

FPÖ-Wähler als echte Kärntner „Grantler“
Völlig anders ist die Stimmung bei den FPÖ-Wählern: 56 Prozent haben mit „Sehr schlecht“/“Schlecht“ bei unserer großen Leserbefragung geantwortet, nur zwölf Prozent positiv. Ähnlich pessimistisch sind nur NEOS- und Grün-Wähler mit 47 und 40 Prozent Negativ-Stimmen. Mit einem statistischen Schulterzucken haben die Hälfte der „Team Kärnten“-Wähler auf die Befragung reagiert – sie beurteilen die Lage mit „Normal“, „Gut“ und „Schlecht“ sind in etwa gleich.

Die Koralmbahn soll neue Möglichkeiten eröffnen.
Die Koralmbahn soll neue Möglichkeiten eröffnen.(Bild: ÖBB/Zenz)

Skeptische Junge und Hoffnungsträger Koralm 
Die bedrohliche demographische Lage in Kärnten findet sich auch in den Altersgruppen wieder. Fast 57 Prozent der Befragten sind älter als 50, nur rund 16 Prozent jünger als 30. Und das Ergebnis widerlegt das Klischee der optimistischen und leichtgläubigen Jugend. 42 Prozent drücken Skepsis und Pessimismus aus, nur 16 Prozent blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Bei der Generation 50-Plus zeigt sich hingegen ein beinahe ausgeglichenes Bild mit 32 zu 28 Prozent Pessimismus.

Mit Blick auf die besorgniserregenden Abwanderungszahlen junger Kärntner sollten da die Alarmglocken bei allen politischen Verantwortungsträgern schrillen. Denn für eine demographische Trendumkehr braucht es mehr wünschenswerte Perspektiven.

Auch die Landesregierung steht in der Verantwortung, Chancen zu nutzen und die Stimmung zu ...
Auch die Landesregierung steht in der Verantwortung, Chancen zu nutzen und die Stimmung zu heben.(Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)

Ein Lichtblick, der von der Politik immer wieder ins Spiel gebracht wird, ist die „Jahrhundertchance“ Koralmbahn. Mit 14. Dezember dauert die Fahrt zwischen Klagenfurt und Graz nur noch 41 Minuten. Die Landespolitik in beiden Städten träumt von einer neuen Zentralregion mit mehr als 1,1 Millionen Einwohnern, neuen Kooperationen und einem Wirtschaftswachstum. Kritische Stimmen warnen davor, dass es viele Firmen und Kärntner nach Graz zeihen könnte. Doch wie schätzen die Leser die Situation ein?

76 Prozent sind der Meinung, dass die Koralmbahn uns Vorteile bringen wird, nur 15 Prozent sehen keinen Nutzen. Wieder sind die SPÖ-Wähler die größten Optimisten mit 85 Prozent. Ähnlich die NEOS, 82 Prozent, und die Grünen, 78 Prozent. Am gedämpftesten ist die Stimmung beim „Team Kärnten“ (68 Prozent) und der ÖVP (73 Prozent). Und die sonst pessimistischen FPÖ-Wähler? 74 Prozent erwarten durch die Koralmbahn Vorteile – vielleicht spielt da auch die Rolle Jörg Haiders für das Projekt eine Rolle.

In den kommenden Tagen werden wir uns genauer dem Vertrauen in die SPÖ (nach LH Kaiser), der medizinischen Versorgung, aber auch Klagenfurt widmen.

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