Seit Jahren kämpft Sepp Pichorner, der von seinem Dolomitenbank-Vorgesetzten als Filialleiter in Gmünd (Kärnten) entlassen wurde, gerichtlich um Gerechtigkeit. Nach knapp fünf Jahren erhielt er jetzt vom Obersten Gerichtshof (OGH) Zustimmung.
Mit unzähligen Gerichts- und Anwaltsterminen hat Sepp Pichorner seit Anfang 2021 zu kämpfen. Damals wurde der langjährige Filialleiter der Dolomitenbank in Gmünd im Februar von seinem Vorstand Hansjörg Mattersberger entlassen.
„Die Ermittlungen wegen Kreditschädigung und falscher Aussagen, die zwei Aufsichtsratsmitglieder der Dolomitenbank in Osttirol getätigt haben sollen, sind noch nicht abgeschlossen“, bestätigte damals Sprecher Hansjörg Mayr von der Staatsanwaltschaft Innsbruck.
Doch Pichorner gab nicht auf und klagte gegen unberechtigte Entlassung und rufschädigende Behauptung.
Nun, gut fünf Jahre später, ging der Fall durch alle Instanzen und der OGH-Entscheid liegt vor und lautet: Pichorner wurde zu Unrecht entlassen. „Letztlich hat das Landesgericht Klagenfurt schon festgestellt, dass die Entlassung zu Unrecht vonstattengegangen ist, nun hat es der Oberste Gerichtshof einmal mehr bestätigt“, sagt Arbeitsanwalt Wolfgang Kofler.
Fall geht weiter
Doch beendet werden kann die Causa wohl noch lange nicht. Denn die Dolomitenbank reichte im Jahr 2024 neuerlich eine Kündigung ein. „Die Gegenseite hat unmittelbar vor Abschluss des ersten Verfahrens sicherheitshalber noch eine Entlassung ausgesprochen, falls Pichorner das erste Verfahren gewinnen sollte“, so Kofler weiter.
Und auch gegen diese geht man jetzt vor. Nun kämpft der 55-Jährige auch um Entgeltansprüche. „Man versucht, ihm Pflichtwidrigkeiten nachzuweisen, doch es hat sich herausgestellt, dass das nicht der Fall ist, es gibt keine Verstöße!“, so Kofler weiter.
Josef Pichorner hat die Entlassung angefochten, uns liegen Gerichtsentscheidungen dazu vor. Wir leben in einem Rechtsstaat und Regeln sind zu respektieren.
Hansjörg Mattersberger, Dolomitenbank-Vorstand
„Wir kämpfen weiter“
Kofler ortet einen massiven Reputationsschaden: „Man versucht, Pichorner mit aller Kraft zu entfernen. Ob das ein persönlicher Hintergrund ist, weiß man nicht“, so der Rechtsanwalt weiter. „Pichorner lebte auf Notstand.“ Er sei auf alle Fälle wieder bereit, zu arbeiten. „Und darum kämpfen wir“, so der Klagenfurter Anwalt weiter.
„Entscheidung war zu treffen“
Vonseiten der Dolomitenbank mit Vorstand Hansjörg Mattersberger heißt es in einem Statement: „Auf Grundlage von externen und internen Prüfberichten sowie des weiteren Fortganges war seitens der Bank die gremiale Entscheidung zu treffen, die Entlassung gegenüber Herrn Josef Pichorner auszusprechen.“ Und weiter: „Zu weiteren offenen Entscheidungen steht es uns nicht zu, diese öffentlich zu kommentieren. Sobald die Ergebnisse vorliegen, wird die weitere Vorgangsweise festgelegt.“
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