Israelische Offensive

Hamas droht: „Keiner der Entführten kehrt zurück“

Ausland
19.09.2025 06:48

Während die israelische Armee ihre umstrittene Offensive in der Stadt Gaza mit unverminderter Härte fortsetzt, richtet die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas drohende Worte an die Militärführung: „Es sind Tausende Hinterhalte vorbereitet. Gaza wird ein Friedhof für eure Soldaten sein.“ Zudem habe man die aus Israel entführten Geiseln auf mehrere Viertel der Stadt verteilt.

Der Beginn und die Ausweitung der israelischen Offensive in der Stadt bedeute, dass keiner der Entführten zurück nach Israel kehre, teilte der militärische Arm der Terrororganisation, die Kassam-Brigaden, mit. Die Hamas werde keine Rücksicht auf das Leben der Verschleppten nehmen, hieß es weiter. Die Terrororganisation wirft Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu vor, die Geiseln „töten zu wollen“. Das Schicksal der Geiseln werde das gleiche sein wie das von Ron Arad, drohte die Islamistenorganisation.

Geisel-Angehörige demonstrieren vor der Residenz des israelischen Premiers in Jerusalem für ein ...
Geisel-Angehörige demonstrieren vor der Residenz des israelischen Premiers in Jerusalem für ein Ende des Krieges.(Bild: AFP/AHMAD GHARABLI)

Ehefrau eines 1986 entführten Israelis appelliert an Regierung
Arad, ein israelischer Navigator, war 1986 in einem Kampfflugzeug im Libanon abgestürzt. Er wurde damals gefangen genommen, sein Schicksal ist bis heute ungeklärt. Seine Ehefrau schrieb erst jüngst in einem Brief, die Entscheidungsträger in Israel wüssten, dass ein lebender Gefangener einfach von der Welt verschwinden könne, trotzdem habe die israelische Regierung beschlossen, Gaza einzunehmen.

Im Gazastreifen befinden sich noch 48 Geiseln. Nach israelischen Informationen dürften 20 von ihnen noch leben, bei den anderen geht es um die Übergabe ihrer sterblichen Überreste. Die Angehörigen der Geiseln werfen Israels Regierung vor, mit der Offensive das Leben derjenigen zu riskieren, die noch immer in der Gewalt der Islamisten sind.

Medienberichte: Geiseln bereits aus Tunneln geholt
Israel hatte in der Nacht zu Dienstag eine höchst umstrittene Bodenoffensive in der Stadt Gaza begonnen. Ziel ist es nach Angaben der Regierung, die islamistische Terrororganisation Hamas zu zerschlagen und die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erzielen.

Angehörige der aus Israel verschleppten Menschen werfen Netanyahu vor, die Geiseln mit der Bodenoffensive in der Stadt Gaza zu opfern. Sie fürchten um das Leben der Entführten – und dass die Hamas sie als menschliche Schutzschilde missbrauchen könnte. Israelische Medien hatten bereits vor einigen Tagen berichtet, die Hamas habe die Geiseln aus Tunneln geholt und in Häuser und Zelte gebracht, um die israelische Armee an Einsätzen in bestimmten Gebieten zu hindern.

US-Diplomatin Morgan Ortagus war die einzige Gegenstimme im UNO-Sicherheitsrat.
US-Diplomatin Morgan Ortagus war die einzige Gegenstimme im UNO-Sicherheitsrat.(Bild: AFP/ANGELA WEISS)

USA verhindern erneut Resolution gegen Israel
Unterdessen wächst der internationale Druck auf Israels Regierung. Am Rande der UNO-Generalversammlung in der kommenden Woche will eine Reihe von Staaten die Unabhängigkeit eines palästinensischen Staates anerkennen. Die EU-Kommission schlug am Mittwoch Sanktionen gegen zwei israelische Minister, gegen extremistische Siedler sowie die Terrororganisation Hamas vor.

Im UNO-Sicherheitsrat wurde am Donnerstag lediglich mit der Stimme der USA eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen verhindert. Der Resolutionstext drückte tiefe Besorgnis über die Hungersnot in Gaza aus und forderte die israelische Regierung auf, „alle Beschränkungen für die Einfuhr humanitärer Hilfe nach Gaza unverzüglich und bedingungslos aufzuheben“.

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