Ungarns Kritik an Burgenlands Rettungswesen ließ diese Woche den Puls von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil in die Höhe schnellen. Um sicherzugehen, dass die Einsatzkräfte wirklich erstklassig arbeiten, stieg er auf Einladung der „Krone“ selbst in einen Notarztwagen. Blutdruckmessung inklusive.
Wenn es um Falschaussagen geht, sieht Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil rot. So auch neulich, als Péter Takács, Ungarns Staatssekretär für das Gesundheitswesen, im YouTube-Podcast „Harcosok Órája“ (deutsch: „Stunde der Krieger“) zur grenzüberschreitenden Notfallversorgung von Patienten meinte, dass das Burgenland seine Systeme erst auf das Niveau des ungarischen Rettungswesens anheben müsse. Dreist behauptete er nämlich, dass die hiesigen Rettungswägen nicht mit GPS-Systemen ausgestattet seien und es im Burgenland keine zentrale Leitstelle gebe.
Etablierte Einrichtung
Offenbar ist Takács die „Landessicherheitszentrale“ (LSZ) kein Begriff. Hier landet man, wenn man medizinische Hilfe benötigt und die österreichische Gesundheitsberatung 1450 wählt. Hier laufen burgenlandweit auch alle Notrufe zusammen. Ein Konzept, das in dieser Form österreichweit einzigartig ist und im Ernstfall Leben rettet, weil Not-, Rettungs- und Katastropheneinsätze effizient gesteuert werden können.
Allein im Vorjahr gingen 325.315 Anrufe bei der LSZ ein. Das entspricht zirka 900 bis 1000 Anrufen täglich. Im Schnitt meldete sich somit jeder Burgenländer mindestens einmal pro Jahr. Auch mit der Krisenintervention gibt es eine enge Kooperation für Betroffene und Angehörige.
Großes Lob für alle Einsatzkräfte
Zu einer Effizienzsteigerung hat auch die Neuordnung des Notarztsystems beigetragen. Seit Inkrafttreten des neuen Rettungsgesetzes im Juli 2024 stehen zudem 60 Einsatzteams an 18 Standorten bereit. Zudem ist in jedem Rettungsauto ein Notfallsanitäter an Bord. Ein Garant für schnelle, kompetente Hilfe vor Ort und eine Besonderheit, die nicht in allen Bundesländern Standard ist. Dass das System funktioniert, liegt aber auch an der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen den Einsatzorganisationen, zu denen Rotes Kreuz, Samariterbund, ÖAMTC, Feuerwehr und Wasserrettung zählen.
„Wer unser Rettungssystem schlechtredet, kennt es nicht. Punkt“, sagt Doskozil auf die ungerechtfertigte Kritik aus Ungarn und springt für alle Einsatzkräfte in die Bresche: „Unsere Sanitäter, Notärzte, Leitstellen-Mitarbeiter und freiwilligen Helfer leisten täglich Großartiges und verdienen sich Respekt und echte Wertschätzung!“
Zwischen Infusionen und Defibrillatoren
Um sich zu vergewissern, dass in der Praxis auch wirklich alles einwandfrei klappt, schlug die „Krone“ Doskozil nach dem Lokalaugenschein in der LSZ vor, dass er auch in einen Rettungswagen steigt. Tatsächlich schlüpfte der Landeshauptmann in die „Patientenrolle“, prüfte die Notfallsanitäter mit seinen vielen Fragen auf Herzen und Nieren und durfte sogar das Martinshorn betätigen.
Zum Schluss nahm er mit hochkrempelten Ärmeln auf der Liege Platz – zum Blutdruckmessen! Stille. Kurz später meinte er lächelnd: „Mich bringt nix aus der Ruhe! Wir Burgenländer sind mit der Rettung am Puls der Zeit! Wer sehen will, wie moderne und verlässliche Notfallversorgung funktioniert, kann gerne zu uns kommen.“
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