Bitte lachen

„Was war das schon wieder für ein Jahr!“

Burgenland
28.12.2025 16:00

Kabarettist Günter Schütter zieht Bilanz. Humoristisch. Burgenländisch und mit einem Augenzwinkern. Alles nicht zu ernst nehmen.

Die „Krone“ hat Kabarettist und Musiker Günter Schütter gebeten, mit einem Augenzwinkern auf das Jahr 2025 zurückzublicken. Das Leben ist ohnehin ernst genug, ein bisserl Humor kann also nicht schaden. Und wer, wenn nicht ein in Wien lebender Südburgenländer, könnte dafür die richtige Mischung aus Schmäh, Wahrheit und einem Glas Wein finden. In seiner persönlichen Jahresrechnung reiht sich 2025 für Schütter unter die „Top 48 Jahre meines Lebens“ ein.

„Was ist denn schon ein Jahr?“, fragt er und liefert die Antwort in burgenländischer Logik: 365 Tage, 24 Stunden, acht Stunden Schlaf. Rund 120 Tage verschlafen wir, 100 stehen wir in der Kassenschlange, zum Leben bleibt nicht viel. Im Burgenland werde es noch enger. „Der beste Wein der Welt kostet Lebenszeit. Darum bleiben uns netto nur 80 Tage.“ Und weil das offenbar reicht, haben wir gleich mit einer Wahl begonnen.

Burgenlands Politik im 80-Tage-Modus
Die Landtagswahl fällt für ihn „relativ unspektakulär“ aus. Parallel dazu wird Donald Trump in den USA Präsident. „Wenn ein Ex-Immobilientycoon Präsident werden kann, kann das René Benko 2028 in Österreich vielleicht auch. Klingt unwahrscheinlich, aber die Voraussetzungen hätte er geschaffen.“

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Alles sollen sich wieder lieb haben. Wie wäre es mit Doskozil umarmt Hofer, während Strobl und Haider-Wallner ein gemeinsames veganes Picknick zubereiten.

Günter Schütter

Nur Wochen später entsteht eine rot-grüne Landesregierung. Anja Haider-Wallner wird als erste Eisenstädterin Stellvertreterin des Landeshauptmanns. Gleichzeitig feiert Eisenstadt 100 Jahre als Landeshauptstadt. „Ich glaube, dass Thomas Steiner seit 1925 Bürgermeister ist. Er schaut blendend aus. Ein Vergleich mit George Clooney hinkt, aber nur, weil Clooney älter ist.“

Die Auseinandersetzungen rund um den Müllverband prägen das Frühjahr. „Mitunter gehässig“, sagt Schütter, der sich für 2026 „harmonischere Schlagzeilen“ wünscht. Sein Wunschbild: „Doskozil umarmt Norbert Hofer im Schlosspark Eisenstadt, während Strobl und Haider-Wallner ein veganes Picknick zubereiten.“ Realistisch sei das aber nicht. Hofer ist zurückgetreten, Strobl bevorzugt Gerichte ab 1500 Kalorien. In die Politik will Schütter jedenfalls nicht. „2026 sicher nicht. Ich bleib beim Sport. Und der Kultur.“

Sport ohne Olympia, dafür mit Flickflack
Sportliche Erfolge muss man nicht lange suchen. Olympiasieger aus dem Burgenland gibt es 2025 nicht. Dafür gebe es zwei Gründe: Es gibt keine Olympiade und die Pannonia Games sind noch nicht erfunden. Beeindruckend bleiben die Mörz-Schwestern. Charlize mit Platz 7 bei der Turn-WM und einem Weltcupsieg in Ungarn, Alissa mit dem Karriereende. „Jetzt ist im Nationalteam ein Platz frei. Ich bin begnadeter Turner. Ich würde jedes Gasthaus mit einem Flickflack betreten. Wenn es die Deckenhöhe erlaubt.“

Bei Günter Schütter trifft Kultur auf Schmäh
Bei Günter Schütter trifft Kultur auf Schmäh(Bild: Charlotte Titz)

Im Basketball triumphieren die Oberwart Gunners erneut. Für Schütter selbstverständlich. „Wir sind ein Basketballland. Und mit der zweitbesten Mannschaft, den Eisenstadt Dragonz, wissen wir jetzt endgültig, dass das B in NBA für Burgenland steht.“

Kultur, Kulinarik und Kuriositäten
Ewald Tatar erhielt den Lifetime Achievement Award. „Jetzt fehlt nur mehr, dass ich am Nova Rock spiele. Dann wäre alles perfekt.“ Und Didi Tunkel bleibt Tourismuschef im Land der Sonne. „Er wird sich aber auch heuer nicht in Hell umbenennen. Das darf jetzt nicht falsch verstanden werden, aber es ist ein brillantes Wortspiel und hätte nur touristische Gründe.“

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Ich wünsche euch, dass das beste Jahr eures Lebens. Und losst’ eich nix gfoin. Wenn ich etwas vergessen habe, liegt es nicht am Schlaf. Höchsten der Wein.

Günter Schütter

Zwischen schönstem und unschönstem Fest
Kurz nach dem schönsten Fest des Jahres neigt sich 2025 dem Ende zu. Welches das unschönste Fest ist, lässt Schütter offen. „Das kann jede und jeder für sich entscheiden.“ Die Geschwindigkeit des Jahres irritiert ihn. Zum Jahrtausendwechsel gab es die Sorge, dass Computer und Handys nicht mehr funktionieren. Heute wäre man froh, wenn die Welt wieder langsamer werden würde. Seine Prognose für 2026 klingt optimistisch. „Das nächste Jahr wird unter den 49 schönsten Jahren meines Lebens sein.“ Ein letzter Tipp: „Wer weniger schläft, weniger Wein trinkt und nur mehr zu Selbstbedienungskassen geht, gewinnt 245 Tage Lebenszeit netto. Oder einfach gar nicht schlafen und mehr Wein trinken. Aber wer will schon alles mitbekommen?“

Porträt von Burgenland-Krone
Burgenland-Krone
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