Die Mode-Welt trauert um einen Giganten! Giorgio Armani (†91), der König der klaren Schnitte und stillen Eleganz, ist tot. Sein Name steht für Milliarden, für Parfum, Hotels, Anzüge und den vielleicht größten Mode-Mythos Italiens. Doch kurz vor seinem Tod überraschte er mit einer ganz persönlichen Beichte.
„Mein einziger Fehler war, zu viel zu arbeiten – und zu wenig Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.“
Es war ein Geständnis, das niemand erwartet hatte. Armani, der stets Kontrolle liebte und bis zuletzt jede Show, jede Naht, jeden Ablauf absegnete, sprach im „Financial Times“-Interview über sein Leben, seine Stärken, aber auch seine Schwächen. „Ich habe immer alles selbst überwacht – vielleicht war das meine größte Schwäche“, erklärte er in dem am 29. August veröffentlichten Interview.
Nachfolge zu Lebzeiten geregelt – „sanfter Übergang“
Sein größtes Kapital: eiserner Wille, grenzenloses Vertrauen in die eigenen Ideen – und der Mut, gegen jede Modewelle anzuschwimmen. Damit eroberte Armani die Welt, kleidete Stars, Politiker, Royals. Aus einem Schaufensterdekorateur in Norditalien wurde ein Mode-Monarch.
Auch um die Zukunft seiner Marke sorgte er sich bis zuletzt. Armani erklärte: „Die Nachfolge ist geregelt – meine Familie und mein engstes Team werden alles übernehmen. Ich möchte, dass es ein sanfter Übergang wird, kein Bruch.“
Die Modewelt reagiert erschüttert: Designer-Kollegen, Hollywood-Stars und Models weltweit nehmen Abschied – von einem Mann, der Luxus neu definierte.
Armanis Vermächtnis? Disziplin, Eleganz – und eine letzte Lektion an alle, die ihn liebten: Erfolg ersetzt nicht Nähe. Arbeit ersetzt nicht Liebe.
Der italienische Modepapst ist am Donnerstag im Alter von 91 Jahren in Mailand gestorben. Der Sarg mit seinem Leichnam soll ab Samstag in Mailand aufgebahrt werden. Auf Armanis Wunsch wird die Trauerzeremonie in privater Form stattfinden.
Trauertag in Mailand ausgerufen
Mailand hat für Montag einen Trauertag anlässlich der Beerdigung von Giorgio Armani ausgerufen, gab Bürgermeister Giuseppe Sala bekannt. „Armani war und wird immer einer der bedeutendsten Vertreter der italienischen und Mailänder Mode weltweit sein. Er war ein Mann voller Talente und Interessen, der es verstand, den schlichten und eleganten Stil seiner Persönlichkeit in seinen Kreationen auszudrücken – stets maßvoll und nie übertrieben. Mailand wird seine kreative Vision, seine aktive Mitwirkung und seine Unterstützung für das Leben unserer Stadt vermissen“, so Sala.
Auch der italienische Präsident Sergio Mattarella würdigte Armani als „Meister des Stils und der Mode“. „Er war eine zurückhaltende Persönlichkeit mit unermüdlicher Kreativität: Über die langen Jahre seiner Karriere hinweg hat er die Maßstäbe für Eleganz und Luxus auf internationaler Ebene neu definiert“, so Mattarella.
„Hat Geschichte geschrieben“
Die Modedesignerin Donatella Versace bekundete ihre Trauer über den Tod von Armani. „Die Welt hat heute einen Giganten verloren. Er hat Geschichte geschrieben und wird für immer in Erinnerung bleiben“, schrieb sie bei Instagram. Valentino Garavani, der hinter der Marke Valentino steht, schrieb auch bei Instagram, er habe Armani „immer als Freund und niemals als Rivalen betrachtet“. „Ich kann mich nur vor seinem immensen Talent verneigen.“
Ex-Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour sagte der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“: „Die Persönlichkeit und Vision von Giorgio Armani waren so klar, dass man seine Arbeit sofort erkannte, wo auch immer man sie fand.“ Armani habe die Macht, sich selbst auszudrücken, und die Eleganz besser verstanden als jeder andere in der Modebranche, so die Britin weiter.
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