Der italienische Modedesigner Giorgio Armani ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Armani galt als einer der einflussreichsten Modeschöpfer der Welt.
Mit seinem Label prägte er seit den 1970er-Jahren den Look von Hollywood und die internationale High Fashion. Seine klaren, eleganten Designs machten ihn zu einer Ikone der Modebranche.
Das Unternehmen gab die traurige Nachricht auf Instagram bekannt. Dort heißt es: „Mit unendlicher Anteilnahme verkündet die Armani-Gruppe den Tod ihres Erfinders, Gründers und unermüdlichen Motors: Giorgio Armani.“
Armanis sei „friedlich im Kreise seiner Lieben verstorben. Unermüdlich hat er bis in die letzten Tage gearbeitet und sich dem Unternehmen, den Sammlungen, den verschiedenen und immer neuen Projekten im Sein und Werden widmet.“
Zeitloses Talent
Der italienische Außenminister Antonio Tajani würdigte Armani als „zeitloses Talent und großartigen Botschafter für italienische Mode in der Welt“. „Armani war ein Meister der Eleganz und Schönheit. Seine Erfolgsgeschichte ist außergewöhnlich. Heute stehen wir an der Seite seiner Familie – in Dankbarkeit für den außergewöhnlichen Stil, den er Italien und der Welt geschenkt hat“, so Tajani.
Im Juni war Armani ins Spital eingeliefert worden, daher konnte er erstmals in seiner Karriere nicht persönlich an den Defilees seines Modehauses teilnehmen. Traditionell trat der Designer am Ende jeder Show selbst vor das Publikum. Angaben zum Grund der Spitaleinlieferung wurden nicht gemacht.
Finanzielle Unabhängigkeit war dem Unternehmer Armani ein Anliegen. Von einem Börsengang seines Konzerns wollte er nichts wissen. Einen Nachfolger für die Führung seines Wirtschaftsimperiums ernannte er auch in seinen letzten Jahren nicht. Als möglicher Nachfolger gilt Armanis rechte Hand Leo Dell‘Orco.
Meister der schlichten Eleganz
Armani galt als Meister der schlichten Eleganz. „Meine Grenze ist der gute Geschmack“, pflegte er zu sagen. Damit konnte er bis zu seinem Lebensende zu den Größten im Modeolymp zählen.
„80 Prozent von dem, was ich tue, ist Disziplin. Der Rest ist Kreativität. Um etwas Außergewöhnliches zu schaffen, muss man sich unermüdlich auf das kleinste Detail konzentrieren“, lautete Armanis Devise.
Armani übernahm den Anzugstil in die Damenmode
Armani übernahm den Anzugstil in die Damenmode. Jodie Foster nahm ihren Oscar für „Das Schweigen der Lämmer“ 1992 in einem Anzug von Armani entgegen.
In die Herrenmode brachte er dagegen weibliche Elemente wie weich fließende Stoffe und lässigen Schnitt ein. Für den Film „American Gigolo“ kleidete er auf diese Weise Richard Gere, in dem Streifen „Die Unbestechlichen“ trug unter anderem Sean Connery seine Anzüge. Seine Roben sind von den roten Teppichen der Welt nicht mehr wegzudenken. Inzwischen kleidet er auch Staatsfrauen wie Italiens Premierministerin Giorgia Meloni.
Neben Anzügen wurde Armani ebenso für seine T-Shirts bekannt. Diese dürfen von Männern auch zum Blazer getragen werden. Die Farbpalette reduzierte er auf unauffälliges Grau, Beige und Dunkelblau. Damit setzte er sich in Kontrast zu anderen italienischen Modeschöpfern wie Gianni Versace, der das Neobarocke liebte und mit seiner auffallenden Mode in den 1980er- und 1990er-Jahren Armanis Gegenpol bildete.
DER Designer, dem die Stars vertrauten
Stars liebten die Designs von Giorgio Armani. Nicole Kidman erschien 2022 bei den Oscars in einem himmelblauen Traumkleid ihres erklärten Lieblingsdesigners – maßgeschneidert von Armani Privé.
Auch Cate Blanchett zählt zu den langjährigen Kundinnen des Stardesigners: 2018 begeisterte sie bei den Filmfestspielen von Venedig in einer traumhaften schwarzen Robe mit Federn.
Lady Gaga sorgte bereits 2010 bei den Grammy Awards für Aufsehen – in einer skulpturalen Kreation von Armani.
Der Sarg mit seinem Leichnam soll ab Samstag in Mailand aufgebahrt werden. Auf Armanis Wunsch wird die Trauerzeremonie in privater Form stattfinden. Die Beerdigung werde im privaten Rahmen stattfinden.
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