Nach dem Treffen von Nordkorea-Diktator Kim Jong-un und Kremlchef Wladimir Putin in China ist ein kurioses Video aufgetaucht. Dem Staatschef von Nordkorea ist es offenbar sehr wichtig, dass er keine Spuren hinterlässt.
Der Kreml-Reporter Alexander Junaschew veröffentlichte ein Video, das die Szenen nach dem Treffen zwischen den beiden Staatschefs zeigt. Zu sehen ist ein Agent von Kim Jong-un, der penibel alle Oberflächen abwischt, mit denen sein Chef in Berührung gekommen war. Der Mann putzte mit einem Tuch den Sessel ab, auf dem Kim noch kurz zuvor saß, und säuberte auch den Beistelltisch daneben, bevor er den Raum verließ. Eine Frau trug das Wasserglas des Diktators weg.
„Nach Abschluss der Verhandlungen haben die Mitarbeiter, die den Chef Nordkoreas begleiteten, sorgfältig alle Spuren von Kims Anwesenheit beseitigt“, so Junaschew, wie der britische „Independent“ berichtet. Experten vermuten, dass so verhindert werden soll, dass ausländische Geheimdienste DNA-Proben des Nordkorea-Staatschefe sammeln. Denn mit einer solchen Probe könnte man herausfinden, wie es um Kims Gesundheit steht.
In dem Video ist zu sehen, wie ein Mann den Sessel säubert:
Benutzt sogar private Toilette
Doch das penible Putzen ist nicht die einzige Maßnahme, die verhindert, dass Informationen über Kims Gesundheitszustand nach außen dringen. Laut der japanischen Zeitung „Nikkei“ reiste Kim Jong-un mit einem privaten Zug nach China, der auch eine eigene Toilette hat – um sicherzustellen, dass die Ausscheidungen nicht in die falschen Hände geraten.
„Die spezielle Toilette und die dazugehörigen Müllsäcke für Abfälle und Zigarettenstummeln dienen dazu, dass ausländische Geheimdienste, selbst befreundete, keine Proben entnehmen und untersuchen können“, erklärt Michael Madden, Nordkorea-Experte am Stimson Center in Washington. Denn: „Diese würden Aufschluss über etwaige Erkrankungen von Kim Jong-un geben. Dazu können auch Haar- und Hautanhängsel gehören.“
Schon länger vorsichtig
Auch in der Vergangenheit war Kim sehr vorsichtig, wie der „Independent“ berichtet. So sollen seine Leibwächter 2023 bei einem Treffen mit Putin Kims Sessel desinfiziert und mit einem Metalldetektor gescannt haben, bevor sich der Nordkorea-Diktator setzte. 2019 wurden Kims Berater dabei beobachtet, wie sie nach dem Treffen mit US-Präsident Donald Trump das Stockwerk absperrten, in dem Kim geschlafen hatte. Dort wurde dann penibel geputzt und Gegenstände wie die Matratze entfernt.
Nordkorea-Oberhaupt in China
Kim war am Dienstag per Zug in Peking eingetroffen und hatte am Mittwoch neben Xi und Russlands Präsident Wladimir Putin die Militärparade zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs verfolgt. Nach der Parade hatte er ein Treffen mit Putin. Bei der Reise war auch erstmals Kims Tochter dabei, es wird spekuliert, dass sie seine Nachfolgerin werden könnte.
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