Jahrzehntelang war es ein Garant für die Versorgung der Meeresbewohner mit Nahrung, den Schutz der Korallen und der Küstenökosysteme. Doch nun ist erstmals seit Beginn der Untersuchungen die Auftriebsströmung im Pazifik in der Bucht von Panama vollständig ausgeblieben. Ein „historisch beispielloser“ Vorgang, schlagen Wissenschaftler und Forscher Alarm – die Folgen könnten weitreichend sein …
Im Normalfall tritt in jedem Jahr zwischen Jänner und April in der Bucht von Panama das Phänomen der sogenannten Auftriebsströmung auf. Dabei wird kühles, nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche befördert und dient als Grundlage und Basis für die Fischvielfalt und den Schutz der Korallenriffe vor Hitzestress. Außerdem sorgt die Strömung dafür, dass das Wasser in Küstennähe in den Sommermonaten kühl bleibt.
„Historisch beispiellos“
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Wie Forschende nun im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences” berichten, versagte die Auftriebsströmung im Jahr 2025 nahezu gänzlich – „historisch beispiellos“, wie es die Wissenschaftler bezeichnen.
Der typische saisonale Temperatursturz im Golf von Panama fand 2025 somit nicht statt. Das bedeutet: Es kam zu keiner Abkühlung der Küstengewässer zu Zeiten, in denen es sonst üblich ist. Auch gelangten weniger Nährstoffe und Phytoplankton an die Oberfläche. Fotosatelliten und Beobachtungen zeigten extrem niedrige Chlorophyll-Konzentrationen im Februar 2025. Damit fehlt wichtige Grundlagennahrung für Fische.
Schwache Passatwinde lösten keine Umschichtung aus
Die Ursache für das Ausbleiben dieser Umschichtung des Wassers orten die Wissenschaftler in der Abschwächung der Passatwinde. Normalerweise lösen die starken nördlichen Passat- und Gap-Winde den Auftrieb aus. Im Jahr 2025 waren diese Winde aber merklich schwächer – und schlussendlich so schwach, dass sie die Meeresoberflächenschichtung nicht durchbrechen und so keine Umschichtung auslösen konnten.
Mehr Überwachung gefordert
Für die Forscher ein alarmierendes Zeichen: Denn die Studie zeigt auf, wie empfindlich solche regionalen ozeanischen Muster gegenüber klimatisch bedingten Veränderungen sind. Die Wissenschaftler sprachen sich daher für eine engmaschigere Überwachung und gezieltere Forschung aus. Denn nur so kann gesichert gesagt werden, ob das Ausbleiben des Auftriebs im Jahr 2025 „das erste von künftigen fehlgeschlagenen Auftriebsereignissen ist“.
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