Die Artenschutzbilanz der WWF ist auch für 2025 wieder gespalten ausgefallen. Während sich die Koalas in Australien und Meeresschildkröten langsam erholen, sind andere Tierarten auf der roten Liste alarmierend weit nach oben geklettert.
Für die Grüne Meeresschildkröte, die Koalas, die Schneeleoparden in Nepal oder die heimischen Seeadler gibt die Naturschutzorganisation grünes Licht gegeben – die Arten erholen sich langsam, aber stetig. Arktische Robben, Korallenriffe, viele Vogelarten sowie Nashörner in Afrika hingegen, sind laut Aussendung vom Sonntag jedoch weiterhin unter Druck geraten. In Europa brachte der geschwächte Schutzstatus den Wolf in eine solche Lage.
„Klimakrise spitzt sich zu“
„Wildtiere verschwinden im Rekordtempo von unserem Planeten – getrieben von Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei, Umweltverschmutzung sowie der Klimakrise“, resümierte der WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. Im Gegenzug brauche es daher eine Naturschutz-Offensive vonseiten der Politik, „denn auf internationaler Ebene kommen die Umsetzung und Finanzierung des Weltnaturabkommens weiterhin zu langsam voran, während sich die Klimakrise zuspitzt“, stellte die Naturschutzorganisation fest.
Artenschutz zahlt sich aus
Die Wirksamkeit von Artenschutz zeige sich bei Haien und Rochen, die auf der Artenschutzkonferenz (CITES COP) in Usbekistan, die so erstmals durch internationale Handelsverbote geschützt worden seien. Mit der Einrichtung des Great Koala National Park sei in Australien 2025 ein entscheidender Schritt zum Schutz der Koalas gesetzt worden. So manche Erfolgsgeschichten gibt es auch aus Österreich zu vermelden. Strenge Schutzgesetze und Artenschutzmaßnahmen hätten etwa dafür gesorgt, dass die Seeadler-Population auf rund 90 Paare angewachsen ist. Auch bei der weltweit am stärksten gefährdeten Tiergruppe – den Stören – zeigen sich Besserungen.
Handlungsbedarf beim Wolf
Lang ist jedoch auch die Liste der Verlierer, zu denen in Österreich der Moorfrosch zählt, dessen bedeutendste Vorkommen hierzulande an der March sowie im Gebiet des Neusiedler Sees bzw. im Seewinkel liegen. In den vergangenen Jahren sind die Bestände aufgrund der zunehmenden Austrocknung der Landschaft demnach stark zurückgegangen. Sorgen bereitet auch der Wolf, dessen Schutzstatus in Europa „politisch abgeschwächt“ worden sei. Dies gefährde nun Jahrzehnte an Erfolgen beim Wiederaufbau der Populationen. In Österreich wurde laut WWF heuer bereits jeder fünfte nachgewiesene Wolf getötet.
Robben, Vögel und Nashörner stark gefährdet
Gleich drei arktische Robbenarten wurden 2025 auf der Roten Liste hochgestuft, Walrosse bleiben „gefährdet“. Hauptursache ist der Verlust von Meereis durch die Erderhitzung, zusätzlich wächst der Druck durch Schifffahrt, Lärm, Rohstoffabbau, Jagd und Fischerei. Ohne stabile Eisflächen fehlen wichtige Rückzugsorte. Auch bei Vögeln zeigt die Rote Liste 2025 eine alarmierende Entwicklung: 61 Prozent aller Arten nehmen weltweit ab (2016 waren es 44 Prozent). Korallenriffe leiden stark unter Massenbleichen, zuletzt 2024/25 am Great Barrier Reef und an Australiens Westküste. Afrikanische Nashörner bleiben ebenfalls bedroht. Zwar wuchs der Bestand der stark gefährdeten Spitzmaulnashörner leicht, doch die Zahl der Breitmaulnashörner ging deutlich zurück.
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