Wer in Österreich tankt, muss auch in den kommenden Jahren keine plötzlichen Preissprünge fürchten: Preiserhöhungen an den Zapfsäulen dürfen weiterhin nur einmal täglich erfolgen – und zwar exakt um 12 Uhr mittags. Diese Regelung, die mit Jahresende ausgelaufen wäre, wird nun bis Ende 2028 verlängert.
Wie Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) bekanntgab, wird die sogenannte Spritpreisverordnung um weitere drei Jahre fortgeführt. Während Preiserhöhungen weiterhin zeitlich beschränkt bleiben, können Preissenkungen jederzeit vorgenommen werden. Ziel der Maßnahme sei es laut Hattmannsdorfer, stabile Rahmenbedingungen zu sichern, den Wettbewerb zu stärken und die Treibstoffpreise insgesamt niedriger zu halten.
Preise günstiger als im Euro-Schnitt
Nach Angaben des Wirtschaftsministers liegen die österreichischen Spritpreise deutlich unter dem Durchschnitt des Euroraums. Besonders ausgeprägt sei der Unterschied bei Benzin: Für einen Liter Euro-Super zahlen Autofahrerinnen und Autofahrer hierzulande im Schnitt 17,7 Cent weniger als im Euroraum.
Im Vergleich zu Deutschland beträgt die Differenz sogar 21,4 Cent pro Liter. Auch Diesel ist in Österreich günstiger – mit einem Preisvorteil von 5,7 Cent gegenüber dem Euroraum-Durchschnitt.
Kritik vom Finanzminister
Kritik kam zuletzt jedoch von Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ). Er bemängelte, dass sinkende Preise auf den internationalen Märkten in Österreich nicht ausreichend an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben würden. Als Reaktion darauf stellte Marterbauer mögliche Gegenmaßnahmen in Aussicht.
Die Spritpreisverordnung besteht seit Mitte 2009. Ursprünglich waren Preiserhöhungen nur zu Betriebsbeginn der Tankstellen erlaubt. Im Zuge einer Evaluierung und Novellierung im Jahr 2011 wurde der Zeitpunkt auf 12 Uhr mittags festgelegt – eine Regelung, die seither gilt und nun erneut verlängert wurde.
Preise online vergleichen
Zusätzlich verpflichtet das österreichische Modell die Tankstellenbetreiber, jede Preisänderung an die Preistransparenzdatenbank der E-Control zu melden. Auf dieser Grundlage betreibt die E-Control den öffentlichen Preisvergleichsrechner unter www.spritpreisrechner.at. Dort können Verbraucherinnen und Verbraucher die aktuellen Preise in ihrer Umgebung vergleichen und gezielt das günstigste Angebot auswählen.
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