Die Autoindustrie hat derzeit gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen. Die Nachfrage nach E-Autos, in die viel investiert wurde, ist nicht hoch, viele Werke sind nicht ausgelastet. Bei den deutschen Zulieferern wackeln bereits Tausende Stellen.
Allein der Konzern Bosch in Gerlingen bei Stuttgart hat angekündigt, in den kommenden Jahren weltweit 15.000 Stellen zu streichen. Die meisten davon sind im Zuliefererbereich in Deutschland. Auch die Arbeitszeit Tausender Beschäftigter wurde reduziert. Bei Continental fallen mehr als 10.000 Jobs weg, jeweils etwa zur Hälfte in der Verwaltung und in Forschung und Entwicklung. Dass der Konzern im zweiten Quartal 2025 noch Gewinn verzeichnete, hat mit Kostensenkungen und Preiserhöhungen zu tun.
Auch bei der Zahnradfabrik Friedrichshafen (ZF) machen sich die 50.700 Beschäftigten Sorgen um ihre Arbeitsplätze, Tausende Jobs stehen in den kommenden Jahren auf dem Spiel. Die Sparte für elektrische und hybride Antriebe und Verbrenner ist nicht wettbewerbsfähig. Weitere Beispiele für schwächelnde deutsche Autozulieferer sind Schaeffler mit 4700 geplanten Kündigungen in Europa und Mahle in Stuttgart, der in den vergangenen zwölf Monaten ungefähr 600 Stellen in Deutschland gestrichen hat. Bis Ende 2025 sind betriebsbedingte Kündigungen laut einer Vereinbarung mit dem Betriebsrat noch ausgeschlossen.
„Fahrzeugkauf nicht oben auf der Liste“
Constantin Gall, Fachmann beim Beratungsunternehmen EY, sagte, dass die Zulieferer besonders unter den niedrigen Stückzahlen leiden würden. „Das sind Fragmente dessen, was geplant war.“ Das habe auch nicht nur mit der geringen Nachfrage nach E-Autos zu tun. „In Zeiten wie diesen steht bei vielen Menschen ein Fahrzeugkauf nicht ganz oben auf der Liste.“ Die Unternehmen müssten sich verschlanken und auf die Bereiche konzentrieren, die künftig noch Geld abwerfen. „Die europäischen Zulieferer tragen sehr viel Gepäck mit sich herum (...).“ Die Produktqualität sei hingegen kein Problem.
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