Trotz ähnlicher Anzahl an Finanzierungsrunden sehen die österreichischen Firmengründer heuer um 56 Prozent weniger Geld in den Finanzierungsrunden. Ein Trend, der sich abzeichnet und laut Experten auf lange Frist zu weniger internationaler Wettbewerbsfähigkeit führen kann.
Bei österreichischen Start-ups wurde im Jahr 2025 erneut der Sparstift angesetzt. Das zeigt der Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater EY in seinem Start-up-Barometer 2025. In dem wurden die Finanzierungsrunden von Jungunternehmen mit Hauptsitz in Österreich und Gründung innerhalb der letzten zehn Jahre analysiert. Demnach ist das Finanzierungsvolumen für Jungunternehmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 56 Prozent auf 253 Millionen Euro gesunken – trotz ähnlicher Anzahl an Finanzierungsrunden. Das ist somit der vierte Rückgang in Folge, im Boomjahr 2021 gingen sogar insgesamt 1,2 Milliarden Euro an Start-ups.
Online-Marktplatz Refurbed kassiert meiste Mittel
Florian Haas, Experte bei EY, erklärt dazu: „Das ist kein kurzfristiger Zyklus, sondern ein strukturelles Warnsignal.“ Während Frühphasen- und kleinere Anschlussfinanzierungen weiterhin stattfinden, fehle das Geld bei größeren Wachstumsrunden, die für den Aufbau global wettbewerbsfähiger Unternehmen notwendig wären. Die größte Finanzierung staubte dieses Jahr der Online-Marktplatz für generalüberholte Elektrogeräte Refurbed mit rund 50 Millionen Euro ab.
Künstliche Intelligenz bleibt Investitionstreiber
Für die heimischen Start-ups scheint künstliche Intelligenz (KI) der Fels in der Brandung zu sein – immerhin flossen rund 96 Millionen Euro in Jungunternehmen mit KI-Schwerpunkt. Das sind 38 Prozent des gesamt investierten Risikokapitals – der bislang höchste gemessene Anteil. Um das Start-up-Ökosystem zu stärken, hofft Haas auf attraktivere Rahmenbedingungen für Risikokapital und weniger bürokratische Hürden.
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