Eine Zahl bleibt hängen. Will sich Kanzler Christian Stocker gar als Mathe-Lehrer bewerben? Nein, nein, auch wenn sich der Bildungsminister zum Schulanfang darüber freut, dass immer mehr Quereinsteiger an den heimischen Schulen unterrichten: Der 65-Jährige wird wohl nicht mehr auf Schüler losgelassen. Aber so wie Stocker dieser Tage mit Zahlen um sich wirft, so hört man es für gewöhnlich von Mathematik-Lehrern. In der Vorwoche versuchte er die 2-1-0-Formel – 2 Prozent Inflation, 1 Prozent Wirtschaftswachstum, 0 Prozent Toleranz für Intolerante – zu prägen, gestern im ORF-Sommergespräch trommelte er sie neuerlich und addierte gleich noch viele weitere Zahlen hinzu. Eine Milliarde zur Wirtschaftsankurbelung, 150 Millionen für den Breitbandausbau und mehr. Doch hängen bleiben wird vor allem ein weiterer 2er. Denn erstmals kam von Stocker eine klare Ansage zur Pensionserhöhung: Sie wird mit zwei Prozent im Schnitt klar unter der Inflationsrate von 2,7 Prozent liegen.
Eine für Pensionisten schockierende Zahl.
Verrechnet? Andere Zahlen, die der ÖVP-Kanzler gestern aus dem Ärmel schüttelte klingen gut, weitere vor allem spekulativ. Mit Zahlen hat schon Stocker-Vorgänger Karl Nehammer gerne um sich geworfen. Das Ergebnis kennen wir: Vor knapp einem Jahr verlor die ÖVP bei den Nationalratswahlen Platz 1. Unter Stocker hat sie danach zwar das Bundeskanzleramt halten können. Die Zahlen für die ÖVP jedoch bleiben miserabel, auch wenn der Chef der Volkspartei gestern ankündigte, er wolle bei den nächsten Wahlen die Volkspartei wieder zur Nummer 1 machen. Wollen wir hoffen, dass sich Stocker nicht komplett verrechnet. Denn das wäre nicht nur schlecht für ihn und die ÖVP, das wäre schlecht fürs ganze Land.
Kommen Sie gut durch den Dienstag!
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