Im Europa-Vergleich

Regierung greift wenig in Lebensmittelpreise ein

Wirtschaft
01.09.2025 15:49

Österreichs Regierung greift im Europa-Vergleich wenig in Preise für Lebensmittel, Mieten und Energie ein.  Das geht auf eine Analyse des Momentum Instituts zurück. Österreich belegt demnach den fünften Platz jener Länder, die sich am geringsten involvieren.

8,7 Prozent der Preise für Waren, die für die Inflation zur Berechnung berücksichtigt werden, werden hierzulande von der Regierung administriert. Eurostat definiert damit Waren und Dienstleistungen, deren Preise vollständig oder überwiegend von der Regierung beeinflusst werden. Als Beispiele nennt das Momentum Institut die Preise für Miete, Lebensmittel und Energie.

Diese seien in den vergangenen Jahren in Österreich „regelrecht explodiert“, die Teuerungswelle sei „hausgemacht“. Nahrungsmittel sind laut dem Momentum Institut um 33,7 Prozent teurer geworden, alkoholfreie Getränke um 52,2 Prozent.

Vor allem alkoholfreie Getränke wurden deutlich teurer (Symbolbild).
Vor allem alkoholfreie Getränke wurden deutlich teurer (Symbolbild).(Bild: AP)

Diese Länder regulieren am stärksten
Noch weniger Eingriffe als in Österreich gibt es der Analyse nach in Irland, Spanien, Estland und Italien. Am stärksten reguliert die Schweiz mit einem Anteil von 30,7 Prozent, gefolgt von der Slowakei und den Niederlanden mit einem deutlichen Abstand (19,1 beziehungsweise 18,8 Prozent). Der Europa-Durchschnitt liegt bei 12,3 Prozent.

Das Momentum Institut empfiehlt der Regierung „mehr administrierte Preise“ und „zielsichere Preiseingriffe“, um die Inflation zu reduzieren, vor allem bei Lebensmitteln und Energie. In vielen anderen EU-Ländern sei die Inflation dadurch niedriger gewesen. Die angekündigte Mietpreisbremse wird als „erster Schritt“ bezeichnet.

Das wird der Regierung vorgeschlagen
Die Konsumentinnen- und Konsumentenorganisation foodwatch hat der österreichischen Regierung eine Umsatzsteuerbefreiung für Obst und Gemüse und eine Steuer auf gesüßte Getränke vorgeschlagen. Zuvor hatte unter anderem WIFO-Chef Gabriel Felbermayr eine dauerhafte Reduktion der Mehrwertsteuer auf Produkte des täglichen Bedarfs vorgeschlagen. „Die Regierung hat jetzt die Chance, mit einer Neuordnung der Umsatzsteuer das Richtige zu tun: gesunde Lebensmittel günstiger, ungesunde teurer zu machen“, sagte foodwatch-Leiterin Indra Kley-Schöneich.

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