Kugelhagel in Kirche

Als Kinder beteten, schrie jemand: „Alle runter!“

Ausland
28.08.2025 10:30

Am Mittwoch tötete ein Schütze zwei Kinder in einer katholischen Kirche im US-Bundesstaat Minnesota. Während die Ermittlungen zu dem möglichen Terrorakt auf Hochtouren laufen, werden immer mehr Details über den entsetzlichen Angriff in Minneapolis bekannt.

Der Schütze feuerte die Schüsse durch ein Kirchenfenster ab, während im Inneren ein Gottesdienst zum Auftakt des Schuljahres stattfand. Kurz bevor die Feiergemeinde „Halleluja“ rufen wollte, schlugen die Kugeln durchs Fenster. Zwei Kinder im Alter von acht und zehn Jahren starben, 17 Personen wurden verletzt. Der Täter richtete schließlich auch die Waffe gegen sich selbst.

Hinter Bänken versteckt
„Runter! Alle runter“, soll jemand geschrien haben, als die Kugeln die Fensterscheiben zerstörten, berichtete die Nachrichtenagentur AP. Die Kinder versteckten sich hinter den Kirchenbänken, um nicht vom Schützen getroffen zu werden.

Die Jugendpastorin Ellie Mertens saß nur wenige Meter von einem Fenster entfernt, als der Täter das Feuer eröffnete, wie sie der „New York Times“ berichtete. „Die Kirchenbänke retteten Leben und fingen viele Kugeln ab“, schilderte sie die Lage. Eine der Kirchenbänke habe auch ihr eigenes Leben gerettet, sagte sie. 

Einsatzkräfte am Tatort
Einsatzkräfte am Tatort(Bild: AP/Abbie Parr)

„Mein Freund Victor hat mich gerettet“
Ein Schüler warf sich auf einen Freund, um ihn zu schützen. Den mutigen Buben traf eine Kugel im Rücken. Der zehnjährige Freund sagte nach dem Attentat zu Reportern: „Mein Freund Victor hat mich gerettet.“ Er fügte hinzu: „Er ist wirklich mutig, und ich hoffe, dass es ihm im Krankenhaus gut geht.“

Laut einem Augenzeugen gab der Täter mehrere Minuten lang Schüsse ab, der Zeuge hörte bis zu 50 Schüsse. Unter den 17 Verletzten waren 14 Kinder. Die Polizei geht davon aus, dass alle verletzten Kinder überleben werden. Am Mittwochabend nahmen mehr als 600 Menschen an einer Mahnwache zum Gedenken an die Opfer in einer nahe gelegenen Schule teil, wie die Zeitung „Minnesota Star Tribune“ berichtete.

Schütze war ehemaliger Schüler
Doch wer war der Täter – oder die Täterin? Der 23-jährige Robin Westman hatte die Schule besucht, an der er später ein entsetzliches Blutbad anrichtete. Seine Mutter ist eine pensionierte Angestellte der Schule. Westman identifizierte sich selbst als Frau bzw. als non-binär (wie ein später aufgetauchtes Tagebuch nahelegt) und hatte vor einigen Jahren eine Änderung des Namens von Robert auf Robin eintragen lassen. 

Noch ist unklar, wieso Westman zur Waffe griff: „Wir haben derzeit noch kein Motiv“, sagte der Polizeichef von Minneapolis, Brian O‘Hara, der Westman als den Angreifer identifizierte. Der Täter hatte ein Gewehr, eine Schrotflinte und eine Pistole dabei. Die Waffen hatte er erst vor wenigen Wochen legal gekauft, wie O’Hara sagte.

Veröffentlichte Videos vor der Tat
Vor der Tat hatte Westman ein „Manifest“ veröffentlicht und im Internet Videos hochgeladen, in denen er seine Waffen präsentiert hatte. Der 23-Jährige hatte auch einen Plan des Kirchenraums in einem Notizbuch gezeichnet.

In Online-Videos war der Text eines Abschiedsbriefs zu sehen. Darin äußerte Westman, depressiv zu sein und einen Amoklauf begehen zu wollen. In seinen Schriften schrieb er, er wolle „dieses furchterregende, schreckliche Monster sein, das über diesen machtlosen Kindern steht“, wie die Zeitung „Telegraph“ berichtete.

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