Sicherheitsalarm in den 28 heimischen Gefängnissen: Wie eine FPÖ-Anfrage an das Justizministerium enthüllt, sind Handy- und Drogenschmuggel hinter Gittern offenbar an der Tagesordnung. Fast jeder dritte Häftling ist süchtig, binnen zwei Jahren wurden fast 2500 Smartphones & Co. beschlagnahmt.
Die Kriminalität floriert also auch in unseren Haftanstalten weiter. Einerseits sind Drogen ein Riesenproblem. So gab es in den Jahren 2023 und 2024 elf Insassen, die an einer Überdosis gestorben sind. Auch die Zahl der U-Häftlinge und verurteilten Verbrecher, die sich in einem Substitutionsprogramm befinden, ist alarmierend.
Denn von den rund 9200 Häftlingen im Land befanden sich in diesen zwei Jahren mehr als 3000 in einer medizinisch überwachten Behandlung für Suchtgiftkranke. Demnach ist also im Schnitt jeder dritte Inhaftierte drogenabhängig.
Auch bei verbotener elektronischer Kommunikation sieht es in den heimischen Gefängnissen nicht besser aus, wie eine parlamentarische FPÖ-Anfrage an die zuständige Justizministerin enthüllt. So wurden 2023 exakt 1181 Handys beschlagnahmt, im vergangenen Jahr stiegen die Sicherstellungen bei Razzien in Zellen dann nochmals um mehr als zehn Prozent auf 1306 Smartphones & Co. an.
Das heißt, jeden Tag werden mehr als drei illegal eingeschmuggelte Geräte hinter Gittern entdeckt. In Sachen Drogen und Handys wurden jedenfalls in diesen beiden Jahren 122 Verfahren gegen 214 Insassen eingeleitet. FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Lausch, selbst Justizwachebeamter, übt deshalb heftige Kritik: „Trotz der stark zunehmenden Drogen- und Handyproblematik in Gefängnissen wird nichts unternommen.“
Trotz der stark zunehmenden Drogen- und Handyproblematik in Gefängnissen wird nichts unternommen, um das Problem in den Griff zu bekommen.

FPÖ-Abgeordneter Christian Lausch
Bild: FPÖ
Elf Fragen wegen Wohlfühl-Filmchen
Eine zweite „Parlamentarische“ des blauen Politikers hat es ebenso in sich. Dabei geht es um elf Fragen ans Justizministerium nach der „Krone“-Aufregerstory um einen ORF-„Dancing Star“ in Handschellen bzw. ein Werbevideo hinter Gittern von und mit Top-Influencerin Anna Strigl.
Die aus der Datingserie „Too hot to Handle“ bekannte TV-Schönheit – auf YouTube, TikTok und Instagram folgen ihr fünf Millionen Fans – drehte bekanntlich ein Wohlfühl-Filmchen hinter Gittern. Das Motto: „Würdet ihr hier nen Tag verbringen wollen?“
ORF-Star macht Werbung für einen Tag im Gefängnis
In den Szenen zu sehen ist die junge Tirolerin am Mittagstisch in der Kantine, das Personal beim Zellenaufsperren oder der ORF-Star locker-lustig mit Handschellen abgeführt am Gang.
Wie die Behörde jedenfalls in der Beantwortung bestätigte, war der Dreh einer privaten TV-Station über Beamtenberufe im Zuge einer vierteiligen (noch nicht ausgestrahlten) Dokumentationsreihe mit dem Titel „Klischee Olé“ über gängige österreichische Vorurteile und deren Wahrheitsgehalt genehmigt.
Der auf dem Profil der Moderatorin rasch gelöschte Kurzfilm darüber sei unautorisiert und laut Produktionsfirma vertragsabweichend veröffentlicht worden. Kosten seien dem Ministerium keine entstanden. „Einfach skandalös und auch erschreckend, wie einfach man mit Kameras und Mikrofonen in Justizanstalten kommt und dies dann sofort auf Social-Media-Kanälen weltweit verbreiten kann“, empört sich FPÖ-Politiker Lausch.
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