In den sensiblen Bergregionen vervielfacht der Schall den Lärm der Silvester-Böllerei – mit fatalen Folgen für die Tierwelt, die kopflos über vereiste Hänge flüchten.
Niederösterreichs Berge und Täler liegen still im Winterschlaf – vom Ötscherland über die Ybbstaler Alpen bis hinauf in die Gutensteiner Alpen. Doch wenn rund um Silvester die ersten Böller krachen, wird diese Stille besonders in sensiblen Bergregionen, wo sich der Schall zwischen Hängen und Felswänden vervielfacht und wie ein Echo durch die Täler jagt, zur Todesfalle. Für Gämse, Rehe, Füchse und selbst für Hof- und Haustiere ist das nämlich der blanke Horror.
Ein einziger Knall versetzt ganzes Rudel in Panik
„Unsere Städte und Gemeinden ersticken an Lärm und gefährlichen Rauchgasen, sobald zu Silvester tausende Böller explodieren“, sagt Greenpeace-Sprecherin Ursula Bittner. In alpinen Regionen wie dem Pielachtal, im Mariazellerland oder rund um den Schneeberg komme aber noch hinzu, dass schon ein einziger Knall ganze Rudel Gämse in Panik versetzen könne. Die Tiere flüchten kopflos über vereiste Hänge, stürzen, verletzen sich und verbrauchen die Energie, die sie im Winter zum Überleben dringend benötigen.
Unsere Alpen und Naturräume sind kein Ort für Böller- und Feuerwerkspektakel.

Greenpeace-Sprecherin Ursula Bittner
Bild: Mitja Kobal Greenpeace
Greenpeace fordert deshalb ein klares Verbot privater Feuerwerke in sensiblen Gebirgs- und Naturräumen. Zwar seien Naturschutzgebiete rechtlich geschützt, doch in der Praxis würden die Verbote häufig übergangen. Wälder, Almregionen und hochalpine Zonen, die nicht offiziell ausgewiesen sind, müssten ebenso unter Schutz gestellt werden. „Unsere Alpen und Naturräume sind kein Ort für Böller- und Feuerwerkspektakel. Sie sind sensible Lebensräume, die wir bewahren müssen“, sagt Bittner.
Der Appell, den Bittner mit Rotem Kreuz und Feuerwehr teilt: Verzichten statt zünden. Leisere Alternativen wie Licht- oder Lasershows könnten auch in Niederösterreichs Gemeinden für festliche Stimmung sorgen, ohne Tiere in Panik zu versetzen, die Luft zu verpesten oder Einsatzkräfte an ihre Grenzen zu bringen. „Weniger Gefahr, mehr Sicherheit für alle“, so Bittner.
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