Massive Detonation

Beirut: Mehrere Tote bei Anschlag auf Politiker

Ausland
27.12.2013 10:12
In der libanesischen Hauptstadt Beirut sind am Freitagvormittag bei einem Autobombenanschlag ein enger Mitarbeiter von Ex-Premier Saad Hariri und mindestens vier weitere Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur ANI meldete, der Berater und ehemalige Finanzminister Mohammed Schatah sei auf dem Weg zu Hariris Haus gewesen, wo ein Treffen hätte stattfinden sollen. Der Tatort liegt nur wenige Meter von dem Ort entfernt, an dem im Februar 2005 Hariri bei einem Bombenanschlag getötet wurde.

Das libanesische Fernsehen zeigte dichten Rauch, der nahe dem Regierungssitz aufstieg, sowie brennende Autos auf einer von Trümmern übersäten Straße. Auch reglose Körper waren auf der Straße zu sehen. Krankenwagen transportierten Verletzte ab. Die heftige Explosion war in weiten Teilen der Hauptstadt zu hören. Der Anschlag ereignete sich in der Nähe des Parlaments in einem belebten Innenstadtviertel mit vielen Geschäften, Banken und Restaurants.

Das Attentat war offenbar gegen den früheren Finanzminister Schatah gerichtet. Der 62-Jährige war auf dem Weg zum Haus Hariris gewesen, wo ein Treffen der Koalition des 14. März stattfinden sollte. Die Mitglieder der Koalition bestätigten die Angaben. Der Sprengsatz soll libanesischen Medien zufolge in einem Auto der Wagenkolonne des Politikers versteckt gewesen sein.

Libanon im Sog des Syrien-Bürgerkriegs
Die Koalition des 14. März unterstützt die syrischen Rebellen im Kampf gegen Machthaber Bashar al-Assad. Das pro-syrische Lager wird von der schiitischen Hisbollah-Bewegung angeführt, die derzeit auch die Regierung in Beirut dominiert. Ihre Milizen kämpfen an der Seite der Truppen von Assad im syrischen Bürgerkrieg mit.

Noch eine Stunde vor seinem Tod hatte Schatah auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die Hisbollah kritisiert. Er warf ihr vor, nach derselben politischen und militärischen Vormachtstellung im Libanon zu streben, die Syrien über mehrere Jahrzehnte in dem Land ausgeübt hatte.

Tote bei Anschlag auf iranische Botschaft
In Beirut hatte es in diesem Jahr bereits mehrfach Bombenanschläge gegeben. Die meisten ereigneten sich im Süden der Stadt, der eine Hochburg der schiitischen Hisbollah-Bewegung ist. Bei einem Selbstmordanschlag auf die iranische Botschaft wurden Mitte November mehr als 20 Menschen getötet. Zu dem Attentat bekannte sich die syrische Rebellengruppe Abdullah-Assam-Brigaden.

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