Österreich diskutiert über seine Lebensmittelpreise und wie man ihre Teuerung in den Griff bekommen könnte. Eine „Krone“-Darstellung zeigt: Tatsächlich sind die Preise gängiger Produkte wie Mehl und Milch in den vergangenen Jahren stark gestiegen – allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Supermärkten.
Bei den Preisen geht es weiter steil nach oben: Im Juli stieg die Inflation in Österreich, wie berichtet, um 3,6 Prozent. Vor allem um die Lebensmittel ist eine heiße Diskussion entbrannt. Die „Krone“ hat mithilfe des Preisradares des Landes Oberösterreich aufgeschlüsselt, wie sich die Kosten in unserem Bundesland seit 2020 entwickelt haben.
Ein fiktiver Einkaufswagen beim Preisradar enthält 17 gängige Produkte, etwa ein Kilo Hausbrot, 500 Gramm Kaffee, 250 Gramm Joghurt und eineinhalb Liter Mineral. Die Supermärkte führen teilweise unterschiedliche Marken – und so kommen auch verschiedene Preise zustande. Bei Billa kostet dieser Warenkorb derzeit knapp 59 Euro, bei Hofer kommt man mit weniger als 30 Euro aus – siehe Grafik.
Große Preissteigerungen in allen Supermärkten
Allen Supermarktketten ist aber gemein: Die Preise kletterten in den vergangenen fünf Jahren kräftig nach oben. Die größte Steigerung gab es bei Penny: Im August 2020 kosteten die 17 Produkte noch 27,72 Euro, mittlerweile muss man dafür 46,11 Euro hinlegen – um 66 Prozent mehr.
Um der Teuerung bei Lebensmitteln entgegen zu wirken, wälzt die Bundesregierung mehrere Ideen. Für Aufregung sorgte zuletzt das Sozialministerium, das Klagen gegen Supermarktketten einbringt: Diese würden gegen die Pflicht verstoßen, bei Rabatten den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage auszuweisen und damit Konsumenten in die Irre leiten.
167 Verstöße gegen Preis-Kennzeichnung
In Oberösterreich kontrolliert eine Abteilung des Landes das Gesetz. „2023 und 2024 haben wir bei den Stichproben bei sieben Betrieben einen Verstoß feststellen können“, sagt Christian Hammermüller, Leiter der zuständigen Gruppe Wirtschaftsrecht.
Der Kunde muss erkennen können, wie hoch der Rabatt ist, und daraufhin seine freie Entscheidung treffen können.
Christian Hammermüller, Gruppenleiter Wirtschaftsrecht beim Land OÖ, zur derzeit viel diskutierten Gesetzeslage
Während bei der 30-Tage-Regelung also kaum Gesetzesbrüche entdeckt wurden, ist das bei den generellen Vorschriften zur Preis-Kennzeichnung anders: „Pro Jahr werden rund 2300 Kontrollen durchgeführt“, sagt Hammermüller. Dabei wurden im Vorjahr 167 Verstöße aufgedeckt.
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