Der österreichische Handel wehrt sich gegen die Vorwürfe des Sozialministeriums zu irreführenden Rabatten im Supermarkt. Die Politik versuche, der Lebensmittelbranche die hohe Teuerung in die Schuhe zu schieben, kritisiert Handelsobmann Rainer Trefelik.
Grundsätzlich herrsche in Supermärkten „hohe Transparenz“, sagte Trefelik, Handelsobmann in der Wirtschaftskammer, im Ö1-„Morgenjournal“. Er verwies auf wöchentlich aufliegende Flugblätter und Vergleichsmöglichkeiten.
SPÖ vermutet Intransparenz
Wie am Donnerstag bekannt wurde, vermutet das SPÖ-geführte Sozialministerium Intransparenz bei der Ausschilderung von Rabatten bei Lebensmitteln. Das Ministerium bringt über den Verein für Konsumenteninformation (VKI) Klagen gegen Billa, Spar, Hofer und Lidl ein.
Die Konzerne würden ihrer gesetzlichen Verpflichtung, bei Ermäßigungen den Niedrigstpreis der letzten 30 Tage auszuweisen, nicht nachkommen, beklagt das Ministerium. Für Konsumenten sei in vielen Fällen unklar, ob Rabatte tatsächlich Einsparungen brächten und wie hoch diese tatsächlich ausfallen würden.
Handelsverband: Supermärkte sind Betroffene
„Diese generelle Unterstellung, die weise ich zurück“, sagte Trefelik dazu. Außerdem stößt er sich daran, dass die Unternehmen die Klage nach wie vor nicht bekommen hätten.
Der Handelsverband hat ebenfalls eine eindeutige Meinung: Der Lebensmitteleinzelhandel sei Betroffener, nicht Verursacher der Teuerung, steht in einem „Offenen Brief“ an die SPÖ. Staatliche Eingriffe, die seit der von Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) losgetretenen Debatte diskutiert werden, findet der Verband nicht gut.
ÖGB-Präsident will Preisgipfel
Auch der Gewerkschaftsbund meldete sich zu Wort: ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian fordert angesichts der hohen Lebensmittelpreise einen „ernsten Gipfel“ mit Politik, Industrie, Handel und Sozialpartnern. Man müsse „vereinbaren, was man jetzt ganz konkret macht, um das in den Griff zu bekommen“, sagte der Gewerkschaftschef der „Kleinen Zeitung“.
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