Minister Wiederkehr:

Lehrer für Sommerschule „notfalls“ verpflichten

Innenpolitik
21.08.2025 08:33

Ab nächstem Jahr soll die Sommerschule für Kinder mit Deutschproblemen Pflicht werden. Minister Christoph Wiederkehr (NEOS) will Lehrer notfalls verpflichten, sollte es nicht genügend freiwillige Meldungen geben.

Das derzeit freiwillige Angebot haben nur 17 Prozent der rund 49.000 außerordentlichen Schülerinnen und Schüler genutzt, nächstes Jahr könnte sich die Zahl der Sommerschul-Teilnehmer dadurch laut Bildungsressort auf über 70.000 fast verdoppeln.

60 Euro oder weniger Unterrichtsstunden
Wer in der Sommerschule unterrichtet, bekommt laut aktueller Regelung entweder rund 60 Euro pro Stunde oder muss im kommenden Schuljahr eine Stunde weniger unterrichten. Derzeit gebe es mehr Bewerbungen von Lehrern als Plätze, betonte der Minister.

„Recht auf Förderung“
„Wenn sich nicht genug melden, soll es aber aus meiner Sicht auch die Möglichkeit geben, Lehrkräfte zu verpflichten. Denn für mich gilt, dass die Kinder ein Recht haben, dass sie eine Förderung im Sommer bekommen.“ Wiederkehr denkt dabei vor allem an Lehrer, die Erfahrung im Unterricht von außerordentlichen Schülern in den Deutschförderklassen bzw. -kursen haben.

Auch die Entbürokratisierungsoffensive läuft. Hier die wichtigsten Punkte in Kürze:

  • Bereits fix ist, dass die Schulen mit Schulbeginn wie angekündigt 80 Prozent weniger Rundschreiben und Regelungserlässe aus dem Ministerium bekommen werden. Stattdessen sollen die Schulen die Regelungen unkompliziert nachlesen können, wenn sie sie brauchen.
  • Noch im Herbst sollen außerdem die ersten Maßnahmen zur Entbürokratisierung aus dem Projekt „Freiraum Schule“ umgesetzt werden.
  • „Eher die Ausnahme“ werden laut Wiederkehr im Herbst die bundesweit neu ermöglichten Orientierungsklassen für Kinder und Jugendliche, die ohne Bildungserfahrung nach Österreich kommen und dort auf den Einstieg in das heimische Schulsystem vorbereitet werden sollen. „Aktuell ist der Druck durch Migration zum Glück nicht so hoch.“
  • Einen „großen Effekt“ erwartet sich der NEOS-Politiker hingegen schon jetzt von der verpflichtenden Suspendierungsbegleitung ab Februar 2026. Schüler, die mehrfach wegen Gewalt, Drohungen oder Sachbeschädigung in der Schule auffallen, können bis zu vier Wochen suspendiert werden.
  • Das Bildungsbudget sieht der Wiederkehr trotz der angespannten Wirtschaftslage gesichert – selbst wenn die Bundesregierung bei ihrem für 2025 und 2026 geschnürten milliardenschweren Sparpaket wegen der hohen Inflation und schlechten Wirtschaftslage nachbessern sollte.

Lehrermangel in Volksschulen
Die Personalsituation für das neue Schuljahr, das in Österreich mit 1. September startet, sieht Wiederkehr im Vergleich zu den vergangenen Jahren „etwas entspannt“. In einzelnen Bereichen gebe es regional weiter einen Lehrermangel, etwa in einigen Fächern an den Mittelschulen bzw. an den Volksschulen. Die Bewerbungslage sei mit einem Plus von 17 Prozent aber deutlich besser als zuletzt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt