Illegale Migration

Seit Schüssen am Balkan: Neue Banden rückten nach

Burgenland
16.08.2025 06:00

Kriminelle Banden aus Afghanistan, Pakistan, Syrien und Marokko kämpfen mitten in Europa um die Vorherrschaft im millionenschweren Geschäft mit der illegalen Migration. Dass nur der Profit zählt, daran hat sich nichts geändert, wohl aber an den Routen.

„Brutal und herausfordernd!“ Mit diesen Worten beschreibt Bundespolizeidirektor Michael Takacs sehr prägnant die Schleppermafia. „Wir lassen nicht nach und halten unsere Einsatzbereitschaft aufrecht.“ Damit spricht Takacs die Kontrollen an der österreichisch-ungarischen Grenze und im Hinterland an. Die erfolgreiche Arbeit der länderübergreifenden „Operation Fox“ gehört ebenfalls dazu.

Der Flüchtlingszustrom ist in den vergangenen Monaten drastisch zurückgegangen. Mit 108 und 91 Aufgriffen zählen die 30. sowie 31. Kalenderwoche zwischen 21. Juli und 3. August noch zu den stärksten in der Statistik 2025. „Während vor drei Jahren innerhalb einer Woche noch 5000 Aufgriffe registriert wurden, gab es in der letzten lediglich 74“, erinnert Innenminister Gerhard Karner an die frühere Hochsaison der Schleuserbanden in unseren Breiten. „Schlepper machen jetzt einen weiten Bogen um Österreich“, hebt Karner hervor.

In der letzten Woche wurden 74 Aufgriffe im Burgenland gemeldet.
In der letzten Woche wurden 74 Aufgriffe im Burgenland gemeldet.(Bild: Christian Schulter)
Das Prüfgerät spürt jede Person mittels Körpertemperatur sofort auf.
Das Prüfgerät spürt jede Person mittels Körpertemperatur sofort auf.(Bild: Grammer Karl)
(Bild: Christian Schulter)

Routen haben sich verlagert
Tatsächlich haben sich die Routen der illegalen Migration verlagert. „Viele Schlepper sind mittlerweile auf Strecken über Polen ausgewichen. Doch dort wird nun ebenfalls verstärkt kontrolliert, die Täter ziehen bereits ab. Es wird schon ruhiger“, erklärt Franz Trimmal, Oberstleutnant der fremden- und grenzpolizeilichen Abteilung im Burgenland. Derzeit agieren die Schlepper höchst vorsichtig: Meist bringen sie die Flüchtlinge in ungarischen Leihautos in die Nähe der österreichischen Grenze und lassen die Insassen aussteigen, bevor die Lenker das Risiko eingehen, erwischt zu werden.

Um das millionenschwere Geschäft der illegalen Migration in Europa streiten sich ein paar wenige große Tätergruppen. Im Oktober 2023 waren drei Migranten im Kugelhagel von mit Kalaschnikows bewaffneten Schleppern im Wald nahe dem serbischen Dorf Horgoš in der Provinz Vojvodina getötet worden. Danach griff die dortige Polizei hart durch. Viele Schlepper wurden festgenommen oder verschwanden.

Laut einem Insider sind neue Banden nachgerückt. Kriminelle aus Afghanistan, Pakistan, Syrien und Marokko haben nun das Sagen. „Wir müssen weiterhin ein klares Signal senden, dass sich Schlepperei nicht auszahlt“, betont Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität im Bundeskriminalamt. 

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