Unruhe zu unchristlicher Zeit in Asten (Oberösterreich): Unbekannte Täter dürften über das Dach in das dortige Gotteshaus eingedrungen sein und eine elektrische Steuerung manipuliert haben. Es gibt dazu sogar schon ein Spottgedicht.
Sie erklingen zu besonderen Anlässen, verkünden die Zeit und rufen zum gemeinsamen Gebet – oder die Polizei auf den Plan. So geschehen in Asten: Dort hatten sich Anrainer gefragt, warum die Kirchenglocken der örtlichen Pfarrkirche in den letzten zwei Nächten jeweils 20 Minuten durchgeläutet hatten. Während sich die meisten von dem Gebimmel gestört gefühlt hatten, wurde einer dadurch gar von der Muse geküsst und hat ein Gedicht zu dem Thema verfasst (siehe Infobox).
In Asten schläft das Dorf so brav,
bis Glocken reißen Kinder wach.
Sie läuten nicht nach Plan, oh nein,
sie tun’s spontan, ganz fromm und rein.
Der Pfarrer, ach, er weiß von nichts:
„Vielleicht ein Wunder? Himmlisch Licht!“
Die Techniker kratzen nur am Bart:
„Das Ding ist alt – wir geben’s auf, zu hart!“
Die Mütter seufzen, blicken leer,
„Die Kinder schlafen nie mehr sehr!
Wir haben Augenschatten satt, wer hilft uns in der Mitternacht?“
Doch Glocke lacht aus Trumes Bauch,
ruft: „Tradition ist Pflicht, ihr auch!“
So klingt´s im Dorf, mal leis, mal schrill,
und keiner stoppt den Heiligen Drill.
Strom abgedreht
In einem Posting klärte die Pfarre Asten am Samstagmittag darüber auf, was es mit dem „Glockenspiel“ auf sich hatte: „Erstmals kam es vor zwei Tagen zu einem 20-minütigen Geläut gegen 23 Uhr. Gestoppt wurde es durch Pfarrer Franz Spaller mittels Stromabschaltung.“ In der Nacht zum Samstag seien die Glocken gegen 1.30 Uhr erneut losgegangen, wieder habe der Pfarrer die Stromversorgung abgedreht.
Polizei verständigt
„Samstagfrüh wurde schließlich die Polizei gerufen, weil am Glockenturm eine schwere Sachbeschädigung festgestellt worden war. Deshalb wird davon ausgegangen, dass beide Male unerlaubt vom Glockenturm geläutet wurde“, so die Pfarre Asten. Der Vorfall sei bei der Exekutive angezeigt worden, was man dort auch bestätigt.
Täter unbekannt
Bisher unbekannte Täter sollen am Dach einen Holzverschlag aufgezwängt haben, so ins Innere des Glockenturms gelangt sein und dort die elektrische Steuerung manipuliert haben. Um weiteres Läuten zu unchristlichen Zeiten zu vermeiden, bleibt die Stromzufuhr zu den Glocken bis auf Weiteres nachts unterbrochen. Aufs Dach dürften die Unbekannten über die Regenrinne gekommen sein.
Gläubige informiert
Ob etwa eine TikTok-Challenge „Inspiration“ für die Aktion gewesen war, wissen nur die Beteiligten. Fakt ist, dass derartige Mutproben in sozialen Medien immer wieder für Ärger und gefährliche Situationen sorgen. Die Abendmesse nahm Pfarrer Spaller zum Anlass, Gläubige über den Vandalenakt zu informieren. Abseits davon ersucht die Pfarrgemeinde nicht nur um Hinweise aus der Bevölkerung, sondern auch darum, „um Frieden in unserem Ort zu beten“ – besonders unter den Jugendlichen, die sich oft rund um die Kirche herumtreiben.
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