Nun hat der präsumtive Kärntner SPÖ-Chef Daniel Fellner dieser Tage in einem Presse-Interview erklärt, dass er entgegen der bisherigen Parteidoktrin sehr wohl auch mit den Freiheitlichen des Herbert Kickl zusammenarbeiten würde. Deren harte Aussagen seien häufig nur „Show“ und abgesehen davon gebe es viele „gemeinsame politische“ Ansätze.
EINERSEITS gibt es in der SPÖ nach wie vor die sogenannte Vranitzky-Doktrin, wonach man mit der bösen rechtspopulistische FPÖ keinesfalls zusammenarbeiten dürfe.
ANDERERSEITS wurde diese, wenn es politisch für die SPÖ notwendig erschien, bereits mehrmals durchbrochen. So etwa zuletzt, als es nach den steirischen Landtagswahlen darum ging, mit wem die siegreichen Freiheitlichen des Mario Kunasek koalieren würden. Da stand die steirische SPÖ bereits Gewehr bei Fuß. Oder als es darum ging, Sebastian Kurz als Bundeskanzler abzuwählen. Da zogen Sozialdemokraten und Freiheitliche sehr wohl an einem Strick.
Im Grunde ist diese Vranitzky-Doktrin also längst Geschichte. Erfunden wurde sie seinerzeit, um den Aufstieg der Haider-FPÖ zu verhindern. Indessen gab es den Aufstieg der Strache-FPÖ. Und nach deren Absturz wiederum den Aufstieg der Kickl-FPÖ zur stärksten Partei des Landes. Bremsen konnte diese Doktrin die Freiheitlichen niemals. Sie führte nur dazu, dass die SPÖ im Gegensatz zur ÖVP nur eine politische Koalitions-Option hatte.
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